Nachgefragt bei Christian Lell: "Wir waren viel zu ängstlich"
Nach dem desaströsen 0:6 gegen Bayern München äußert sich Herthas Abwehrspieler und Ex-Bayer Christian Lell zur Leistung seiner Mannschaft und wie es jetzt weiter gehen soll.
Herr Lell, die Mannschaft wollte alles unternehmen, sich nicht abschlachten zu lassen. Aber genauso ist es gekommen. Wie das?
Wir haben in der Tat erwartet, dass wir gut dagegenhalten können. Aber nach 20 Minuten guckst du in den Himmel, schaust auf die Anzeigetafel und siehst, was los ist.
Wie ist es dazu gekommen?
Wir waren viel zu ängstlich. Dabei haben wir 50.000 Leute im Rücken. Ich kann es mir wirklich nicht mehr erklären, warum wir nicht mutiger auftreten.
Der Trainer hatte sich entschieden, Fanol Perdedaj auf Ihrer Position als rechter Verteidiger aufzubieten und Sie dafür ins Mittelfeld vorzuziehen. Was gab dafür den Ausschlag?
Die Überlegung war wohl, dass Fanol ein kleiner Spieler wie Ribéry ist und gut zu ihm passt, aber die Mannschaft hat von Beginn an in der Defensive zu langsam verschoben, sodass Fanol oft alleingelassen wurde.
Die Mannschaft steht auf einem Abstiegsplatz…
Ich hoffe, dass wir unterm Strich überm Strich stehen werden.
Worauf kommt es jetzt an?
Jetzt ist psychologisches Arbeiten gefragt. Die Köpfe hängen bei uns allen unten. Das wird ein, zwei Tage dauern, dann muss es wieder aufwärts gehen.
Aufgezeichnet von Michael Rosentritt