Reaktion: „Wir können an Andreas Grab gehen und ihr sagen: Wir haben ihn.“
Nach der Pressekonferenz von Polizei und Staatsanwaltschaft meldete sich Michaela S., die ältere Schwester des Opfers, bei den PNN. Sie sagte, sie wolle dies loswerden:
„Ich habe am Montag erfahren, dass der Täter gefunden wurde. Meine Schwester aus Berlin hat mich angerufen. Ich wohne in Nürnberg. Das letzte halbe Jahr war stressig, wir haben mit der Polizei zusammengearbeitet und viele Pressetermine gehabt. Und wir mussten unsere Einwilligung zu dem DNA-Test geben. Wir sind froh, dass die Polizei nicht aufgab.
Für mich ist sein Selbstmord aber keine Erleichterung, denn er war zu feige, er wollte seiner Strafe entgehen. Sicherlich wird seine Familie jetzt genauso leiden, weil er die Tat 20 Jahre lang gut verheimlichen konnte. Gerechtigkeit ist es für mich nicht wirklich. Aber wir haben Gewissheit, es läuft ein Mörder weniger frei auf der Straße herum.
Meine Schwester ist eineinhalb Jahre jünger als ich. Für mich war der Mord ständig präsent. Damals war ich in der Lehre in der Nähe von Letschin. Eine Woche vor meinen 17. Geburtstag kam die Polizei und hat mir gesagt, dass Andrea tot ist. Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Seitdem habe ich keinen Geburtstag mehr gefeiert, jedes Mal ging es mir dreckig. Vielleicht kann ich ihn jetzt in diesem Jahr wieder feiern. Es ist noch unwirklich. 21 Jahre des Wartens fallen jetzt von mir ab. Wir können an Andreas Grab gehen und ihr sagen: Wir haben ihn.“
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