Der 1. FC Union will nach Europa: „Wir haben es in der eigenen Hand“
Nach dem 1:1 bei Bayer Leverkusen steht der 1. FC Union Berlin auf einem Europapokalplatz. „Schade, dass nicht heute Schluss ist“, sagt Trainer Urs Fischer.
Dass der 1. FC Union nach einem Punktgewinn in Leverkusen mal leicht enttäuscht sein würde, hätte vor einem Jahr kaum jemand für möglich gehalten. Am Samstag herrschte nach dem 1:1 am vorletzten Spieltag tatsächlich eine zwiespältige Stimmung bei den Berlinern, Christopher Trimmel richtete den Blick aber schnell auf das Positive. „Wir haben es in der eigenen Hand und spielen zu Hause, da sind wir sehr, sehr stark“, sagte der Kapitän. Die letzte Heimniederlage kassierte sein Team zum Saisonauftakt gegen Augsburg.
Ein Spiel vor Schluss steht Union nun auf einem Europapokalplatz und das allein kommt schon einer mittleren Sensation gleich. Dass Borussia Mönchengladbach zeitgleich gegen Stuttgart verlor und Union damit Rang sieben erobert hat, half den Berlinern nach dem Remis schnell über die Enttäuschung hinweg. „Wahnsinn“, sagte Trimmel mit Blick auf die Ausgangslage im Rennen um Europa. „Wahnsinn“, sagte auch Urs Fischer. Der Schweizer Trainer gilt nicht als Träumer, beim Blick auf die Tabelle geriet er aber ins Schwärmen. „Verrückt, dass wir am 34. Spieltag noch um Europa spielen. Schade, dass nicht heute Schluss ist“, sagte Fischer.
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Das ist durchaus verständlich, denn so gut wie die aktuelle Platzierung aussieht, so schwer wird es am kommenden Samstag werden, sie zu verteidigen. Union spielt im eigenen Stadion gegen Leipzig und hat drei Mannschaften im Nacken, die ebenfalls noch auf die Conference League hoffen. Gladbach liegt einen Punkt zurück und spielt bei abstiegsbedrohten Bremern. Stuttgart hat zwei Punkte weniger auf dem Konto als Union und trifft auf abstiegsbedrohte Bielefelder. Freiburg ist punktgleich mit Stuttgart und tritt beim Tabellenfünften Eintracht Frankfurt an.
Auf Patzer aller drei Konkurrenten sollten sich die Berliner nicht verlassen. Wie viel Risiko Union gegen Leipzig eingehen wird, hängt sicherlich auch von den Ergebnissen auf den anderen Plätzen ab. In Leverkusen setzten die Berliner in der zweiten Halbzeit fast alles auf eine Karte. Dabei profitierten sie auch davon, dass sich rechtzeitig zum Endspurt die Personalsituation in der Offensive etwas entspannt. Erstmals seit Monaten kamen Taiwo Awoniyi und Sheraldo Becker zu Kurzeinsätzen und der Niederländer bereitete sogar den Ausgleich von Joel Pohjanpalo vor. Diese zusätzlichen Optionen kann Fischer auch gegen Leipzig gut gebrauchen – damit die Berliner nach dem 34. Spieltag immer noch von der Tabelle schwärmen können.