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Drin oder nicht drin? Das war hier die Frage. Sie wurde von den Schiedsrichtern wohl falsch beantwortet.
© Reuters

Umstrittene Szene beim Pokalfinale: Wie war das gleich mit Torlinientechnik?

War der Ball beim Kopfball von Mats Hummels hinter der Linie? Wahrscheinlich. Stand der Dortmunder beim Pass zuvor im Abseits? Vielleicht. Ein Kommentar über Fluch und Segen der Technik im Fußball.

Als der deutsche Profifußball vor ein paar Wochen über die Einführung einer Torlinientechnik debattierte, zählte Borussia Dortmund zu den wenigen Befürwortern. Der BVB-Trainer Jürgen Klopp steht also auf einer moralisch sicheren Basis, wenn er sich um den Pokal gebracht sieht durch das, was da Mitte der zweiten Halbzeit zur Vorführung gebracht wurde.

Im Anschluss an den Kopfball von Mats Hummels, nach dem der Ball wohl schon die Torlinie überschritten hatte, bevor ihn der Münchner Dante zurück ins Spiel bolzte. So sieht es jedenfalls aus auf den Bildern, die schon Minuten später durch das Olympiastadion flimmerten. Nicht auf einem Monitor für einen übergeordneten Schiedsrichter, sondern auf den Smartphones der Zuschauer.

Es war einer der sich häufenden Fälle, bei dem so ziemlich jeder im Stadion mehr weiß als der Schiedsrichter. Niemand kann da Florian Meyer ernsthaft einen Vorwurf machen, nicht mal der in dieser Disziplin durchaus versierte Klopp. Eine Torlinienkamera hätte dem Schiedsrichter diese Entscheidung abgenommen.

Aber hätte sie auch ein Mehr an Gerechtigkeit gezeitigt? Die Bilder der Fernsehkameras legen nahe, dass Hummels bei seinem Kopfball wohl knapp im Abseits stand, aber darüber hätte sich Florian Meyer nicht informieren dürfen. Mit Hilfe einer Torlinienkamera hätte der Schiedsrichter also ein Tor anerkennen müssen, dass eventuell illegal zustande gekommen war.

Wenn die Torkamera erst einmal eingeführt ist, steht die nächste Diskussion an. Der technische Fortschritt wird den Fußball nicht mehr zur Ruhe kommen lassen.

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