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Drauß vom Walde kam die Unterstützung her.
© Imago

Polizei stockt für Unions nächstes Heimspiel auf: Wie man aus dem Wald heraus ruft...

Union erfreute sich während des letzten Heimspiels über die Unterstützung einiger Fans. Diese Entwicklung wird zukünftig genau beobachtet.

An der Spree haben sie auch gefeiert, als der 1. FC Union gegen Schalke in Führung ging. In der Pandemie musste das rot-weiß bemalten Fahrgastschiff Viktoria zwar wochenlang verankert bleiben. Aber als Robert Andrich am vergangenen Sonntag zur Führung traf, wurde an Bord wieder gejubelt.

Jubel am Wasser wird es am kommenden Dienstag beim nächsten Heimspiel gegen Paderborn wahrscheinlich nochmal geben. Im Wald allerdings sollte es still bleiben.

Am Sonntag hatten sich nämlich ungefähr 30 Union-Fans während des Schalke-Spiels am Stadionzaun gesammelt, um ihre Mannschaft 90 Minuten lang anzufeuern. Sie hielten sich dabei an die Abstandsregelungen, und die Polizei sah darin „keine Verstöße gegen die geltenden Vorschriften“. Trotzdem sorgte die Aktion in den Tagen danach für etwas Kopfschmerzen in Köpenick.

Das Hygienekonzept der DFL sieht nämlich vor, dass derlei Ansammlungen vor den Stadien tunlichst vermieden werden sollen. Sollte es in Zukunft zu Nachahmern oder zu einer größeren, weniger geordneten Fan-Aktion kommen, könnte der Verein noch so seine Probleme bekommen.

Gegen Schalke waren rund 100 Ordnungskräfte vor Ort

„Am Ende haben die Vereine verabredet, miteinander darauf einzuwirken, dass es nicht zu Menschenaufläufen vor dem Stadion kommt. Wir stehen zu dieser Verabredung“, sagte Unions Pressesprecher Christian Arbeit am Donnerstag. Der Verein würde seine Fans bitten, beim nächsten Spiel lieber wegzubleiben, war er bereits ein paar Tage zuvor von diversen Medien zitiert worden.

„Natürlich sind wir in Kontakt mit den Fans“, sagte Arbeit am Donnerstag. Allerdings könne der Verein selbst wenig unternehmen, um solche Menschenmengen auszuschließen. Der Fußweg zwischen Stadion und Wald, wo sich die Fans am Sonntag aufgehalten haben, gehöre schließlich nicht zum Vereinsgelände

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„Unser Areal ist so weiträumig abgesperrt wie möglich. Weiter absperren können wir das nicht“, sagte Arbeit. „Die Menschen, die vor dem Stadion gestanden haben, befanden sich im öffentlichen Raum. Auf diesen Raum haben wir keinen Zugriff.“

Die Polizei werde für den kommenden Spieltag „sicherlich eine Idee haben“, sagte der Pressesprecher weiter. Gegen Schalke waren rund 100 Ordnungskräfte vor Ort und sahen keinen Grund zum Einschreiten. Nächste Woche könnte das anders sein. Eine Aufstockung beim Spiel gegen Paderborn werde „in Betracht gezogen“, sagte ein Polizeisprecher.

Gegen Paderborn kann der Verein nur hoffen, dass die Fans der Bitte nachkommen und nicht in größerer Anzahl am Stadion an der Alten Försterei erscheinen. Eine offizielle Mitteilung an die Mitglieder in diesem Sinne gab es bis Donnerstagnachmittag nicht. Laut Arbeit liege der Fokus vor allem auf das Auswärtsspiel in Köln am kommenden Samstag gerichtet.

Bei einem Sieg am Rhein könnte Union seinen Vorsprung auf den Relegationsplatz auf mögliche sieben Punkte ausbauen. Damit gäbe es vor dem Spiel gegen Paderborn wieder richtig was zu feiern. Jubeln sollte man jedoch besser am Wasser oder im Wohnzimmer als im Wald.

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