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Nina Mittelham, hier für die Nationalmannschaft aktiv, ist gut beschäftigt in den kommenden Tagen.
© dpa

TTC Eastside mit drei Spielen binnen 48 Stunden: Wie ein Turnier in Kanada die Tischtennis-Bundesliga beeinflusst

Der Tischtennis-Meister der Frauen spielt Freitag, Samstag und Sonntag. Unter anderem stehen zwei Topspiele in der Bundesliga an.

Markham ist über 6000 Kilometer von Bad Driburg entfernt. Auf den ersten Blick hat die kanadische Großstadt nicht viel mit der 20 000-Einwohner-Stadt in Nordrhein-Westfalen zu tun. Doch in Markham finden in der ersten Dezemberwoche die North American Open im Tischtennis statt. So haben die Städte auf einmal sehr viel miteinander zu tun. Da Nina Mittelham vom TTC Eastside und mehrere Spielerinnen des TuS Bad Driburg in Kanada dabei sein wollen, steht für Eastside nun schon an diesem Samstag das Bundesliga-Spitzenspiel in Bad Driburg an – eine Woche früher als geplant. Beide Vereine waren sich schnell über die Verlegung einig.

Damit wird es jetzt etwas stressig für die Berlinerinnen: Am Freitag (18.30 Uhr, Frauensporthalle im Freizeitforum Marzahn) findet gegen Lyssois Lille das letzte Gruppenspiel in der Champions League statt, Eastside ist bereits sicher Erster. Weitaus wichtiger wird es am Sonntag (13 Uhr, Sporthalle am Anton-Saefkow-Platz) im Bundesliga-Heimspiel gegen den Tabellendritten DJK Kolbermoor. Dazwischen gibt es nun noch die rund 400 Kilometer lange Fahrt, einfache Strecke, mit dem Kleinbus zum Tabellenzweiten Bad Driburg. Ziel ist die Turnhalle der Gemeinschaftsgrundschule Unter der Iburg (Beginn 16 Uhr).

Erhöhter Schwierigkeitsgrad also für Eastside, das bislang wettbewerbsübergreifend alle elf Spiele sicher gewonnen hat. Die Taktung mit drei Partien binnen nicht einmal 48 Stunden ist ungewöhnlich, kann aber vorkommen. Grund sind die vielen Verpflichtungen der Spielerinnen bei internationalen Turnieren.

Eastside verfügt über einen großen und qualitativ sehr gut besetzten Kader, sechs Spielerinnen stehen in der Weltrangliste auf Platz 65 oder besser. Einen Nachteil sieht Trainerin Irina Palina daher trotz der Termin-Ballung nicht. Sie will die Einsätze aufteilen: „Die meisten werden zwei Spiele machen.“ Vermutlich wird auch die deutsche Einzel-Meisterin Nina Mittelham wieder zur Verfügung stehen, die zuletzt wegen Nackenproblemen pausieren musste.

Bad Driburg und Tabellenführer Eastside sind beide noch ohne Verlustpunkt, als größter Konkurrent des aktuellen Meisters gilt allerdings der letztjährige Finalist Kolbermoor. Die DJK hat jedoch einen schmaleren Kader, war in Bad Driburg nicht in Bestbesetzung angetreten und hatte prompt verloren.

Nach Berlin dürfte Kolbermoor in bestmöglicher Aufstellung anreisen, auch mit Liu Jia. Die gebürtige Chinesin, die seit über 20 Jahren Österreicherin ist, kommt nur bei sehr bedeutenden Spielen zum Einsatz. Etwa im Pokalfinale Anfang des Jahres, als sie zwei Punkte holte und großen Anteil an Kolbermoors Sieg bei Eastside hatte. Sollte Eastside die Spiele am Samstag und Sonntag gewinnen, wäre das ein riesiger Schritt Richtung der angestrebten Meisterschaft, da es diesmal keine Play-offs gibt. „Zu 80 Prozent wären wir dann Meister“, sagt Hain.

Sogar zu 100 Prozent ist sicher, dass aufgrund der Verlegung des Spiels in Bad Driburg die Hinrunde für die Mannschaft am Sonntag endet. „Das ist sehr schön. Andere müssen noch am 22. Dezember ran. Wir haben fünf Wochen Pause“, sagt Hain.

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