Unsere Fragen an den 8. Bundesliga-Spieltag: Wer überlebt in der Hölle der Mooswaldzone?
Zittern die Bayern schon vor dem Spitzenspiel? Wohin trägt die Euphorie den 1. FC Köln? Wen stellt das Gesundheitsamt auf? Unsere Fragen an den 8. Spieltag.
Wo ist die Euphorie grenzenlos?
In Kölle am Rhing, wo der FC an diesem Wochenende auf einen Champions-League-Platz springen kann. Oder, wie der gemeine FC-Fan sagt: wo der Normalzustand endlich wiederhergestellt werden kann.
Das Ganze hat nur einen Haken. Oder besser: zwei. Zum einen könnte es sich um ein temporäres Vergnügen handeln, weil der FC am Freitag den achten Spieltag eröffnet. Zum anderen muss er bei der TSG Hoffenheim antreten. Nur gegen die Bayern wartet er länger auf einen Sieg als gegen die TSG (zehn Spiele), die jüngsten sechs gingen sogar allesamt verloren. Was das mit Kölns Trainer Steffen Baumgart macht? Vermutlich nix.
Wer zittert schon?
Der FC Bayern München, Tabellenführer, muss am Sonntag beim punktgleichen Zweiten Bayer Leverkusen antreten, der von allen 18 Bundesligisten in dieser Saison bisher den vermutlich stabilsten Eindruck hinterlassen hat. Und natürlich zittern sie jetzt ein bisschen. Die Leverkusener.
[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können]
Ihnen dürfte nämlich noch das Heimspiel gegen die Bayern aus der Vorsaison durch den Kopf schwirren. Auch da, wenige Tage vor Weihnachten, war es das Duell Erster (Leverkusen) gegen Zweiter (Bayern). Die Leverkusener lagen nach zwölf Spieltagen mit 28 Zählern und als einziges ungeschlagenes Team der Liga einen Punkt vor den Bayern. Das wäre auch die ganze kurze Winterpause über so geblieben, wenn Robert Lewandowski in der dritten Minute der Nachspielzeit nicht noch das 2:1 erzielt hätte. Ab diesem Moment gaben die Bayern die Tabellenführung nicht mehr ab, während Bayer mit nur 24 Punkte aus 21 Spielen auf Platz sechs stürzte.
Wer erfüllt noch jedes Klischee?
Der SC Freiburg, Musterklub aus dem Badischen, hat gerade seine Mitgliederversammlung abgehalten und dabei, entgegen dem Trend (Ha! Ho! He! Hertha BSC!), für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Gewinn von fast zehn Millionen Euro verkündet. Ein neuer Präsident wurde auch gewählt. Eberhard Fuhrmann heißt er, 67 Jahre alt und früher Direktor an einem Freiburger Gymnasium. Beim nächsten Mal dann bitte einen Soziologie-Professor.
Auf wen setzt der VfB Stuttgart?
Silas, Kalajdzic et. al. – der VfB hat in jüngerer Vergangenheit eine durchaus beachtenswerte Personalpolitik betrieben. Für das Auswärtsspiel am Samstagabend bei Borussia Mönchengladbach aber ist der wichtigste Akteur kein Spieler, kein Trainer, sondern ein Mitarbeiter (oder eine Mitarbeiterin) des örtlichen Gesundheitsamtes. Denn er oder sie muss entscheiden, ob der VfB zumindest Ersatztorhüter Fabian Bredlow einsetzen darf, der nach einer Corona-Erkrankung eigentlich noch in Quarantäne ist.
Er ist nicht der Einzige. Fünf Spieler, darunter auch Stammtorhüter Florian Müller, haben sich in der Länderspielpause infiziert. Da kann der VfB natürlich nur inständig hoffen, dass der Mitarbeiter (oder die Mitarbeiterin) des Gesundheitsamtes kein Fan der Kickers ist.
Und sonst?
Wird Fads mit Spannung verfolgen, ob sich Matthias Ginter von Borussia Mönchengladbach noch für ein profanes Bundesligaspiel gegen Stuttgart begeistern kann. Der Mann ist schließlich jetzt berühmt. Sein Jugendklub, der SC March, laut Vereinshymne die „rot-weiß-blaue Macht“ aus der Bezirksliga, kickt jetzt im Matthias-Ginter- Sportpark. Hoffentlich sind sie in March nicht abergläubisch. Das erste Spiel in der „Hölle der Mooswaldzone“ (FadS) ging gegen den SC Heitersheim 0:5 verloren.