Torwarttrainer Zsolt Petry von Hertha BSC: "Wenn es einer schafft, dann Manuel Neuer"
Zsolt Petry, der Torwarttrainer von Hertha BSC, spricht im Interview über seine Philosophie, über Rune Jarstein und seine angeborene Liebe zum Torwartspiel.
Herr Petry, warum benötigt ein Torhüter eigentlich keine Spielpraxis?
Es hängt davon ab, wie viele Spiele du schon in deinen Beinen und deinem Kopf hast. Bei erfahrenen Torhüter sind die Automatismen einfach drin. Da kannst du auf eine gewisse Routine zurückgreifen. Schüsse zu halten hat mit Spielpraxis nichts zu tun; Eins-gegen-eins-Situationen auch nicht. Es geht um andere Sachen.
Nämlich?
Wenn du mit dem Auto immer nur in der Stadt fährst und dann zum ersten Mal auf der Autobahn, weißt du zwar, wie es mit der Kupplung, mit Gas und Bremse funktioniert. Trotzdem ist das eine andere Nummer. Spielst du im Training immer nur auf einer Länge von 30 Metern drei gegen drei, vier gegen vier oder fünf gegen fünf, kennst du die Räume nicht, die du im Spiel hast. Ohne Spielpraxis ist es schwierig, diese Räumlichkeiten einzuschätzen.
Wir fragen das mit Blick auf Manuel Neuer, der seit sieben Monaten nicht gespielt hat und trotzdem auf seine WM-Teilnahme hofft.
Manuel Neuer ist ein leidenschaftlicher Torhüter. Über diese Leidenschaft, die Liebe zum Job kriegst du alles sehr schnell wieder auf das alte Niveau. Ich glaube, er braucht nur ein oder zwei Bundesligaspiele. Wenn es einer schaffen kann, dann Manuel Neuer.
Manchmal hat man das Gefühl: Ohne Neuer hat Deutschland keine Chance, Weltmeister zu werden. Tut man seinem Stellvertreter Marc-André ter Stegen da nicht Unrecht?
Manuel Neuer ist schon ein außergewöhnlicher Torwart. Das wird man auch sehen, wenn er mal abtritt: Dahinter gibt es keinen, der dieses Niveau mitbringt. Ter Stegen ist ein absoluter Top-Mann, aber Top-Männer hast du fünf, sechs, sieben, acht auf der Welt. Neuer steht noch eine Stufe darüber. Einen Torwart wie ihn hast du vielleicht einmal in fünfzehn Jahren. Neuer hat eine ganz andere Präsenz, eine ganz andere Ausstrahlung, ein ganz anderes Auftreten.
Neuer ist für viele Kinder ein Vorbild. Hatten Sie früher auch einen Torhüter, an dem Sie sich orientiert haben?
Ich hatte damals gar keine Möglichkeiten, ausländische Torhüter zu sehen. Bei uns im kommunistischen Ungarn gab es zwei Fernsehkanäle. Auf dem einen liefen russische Filme, auf dem anderen Eishockeyspiele aus der Tschechoslowakei. Aber die Frage ist berechtigt: Es gibt bestimmt viele Jungs, die einen Torhüter fliegen sehen und davon infiziert werden. Ich bin mit dieser Liebe geboren. Und diese Liebe ist immer noch da.
Viele Torhüter sind im Tor gelandet, weil gerade kein anderer da war.
So ist es bei mir auch gewesen. Mit neun habe ich an einem Sommercamp teilgenommen. Am letzten Tag hat der Trainer meinem Vater gesagt: „Das wird nichts mit dem Jungen. Der steht immer nur vorne rum und nimmt gar nicht am Spiel teil.“ Im letzten Training hat der Trainer mich ins Tor gestellt. Kurz vor Schluss kam ein Freistoß. Ich bin ganz automatisch hingeflogen und habe den Ball gehalten. So, wie man das nicht lernen kann. Das Talent war einfach in mir. Davon bin ich überzeugt.
Was waren Sie für ein Torhüter?
Mein Glück war, dass mich mein Vater von Anfang an dazu angehalten hat, auf eine intelligente Art und Weise zu spielen. Noch heute ist es bei vielen Torhütern leider so, dass sie einen Tick zu passiv und schon von ihrer Position her gar nicht in der Lage sind, am Spiel teilzunehmen. Das habe ich sehr schnell von meinem Vater mitbekommen. Er hat zu mir gesagt: „Die Torlinie muss dich gar nicht interessieren. Die ist nur für den Schiri da, damit er sieht, ob der Ball drin war oder nicht. Spiel mit! Denk mit!“
Die Deutschen waren noch 2004 vor allem auf die Torlinie fixiert.
Heutzutage gilt ein Torhüter als modern, wenn er fußballerisch gut ist. Aber Edwin van der Saar hat schon bei Ajax Amsterdam wie ein elfter Feldspieler fungiert. Das ist 25 Jahre her – und gilt jetzt in Deutschland als modern. Erst der Wechsel von Oliver Kahn zu Jens Lehmann hat hier einiges verändert. Aber erinnern sie sich noch an den Aufschrei? „Was soll das denn? Oliver Kahn ist der beste Torhüter der Welt, der hält alles, hat den unbändigen Willen und den Tunnelblick.“ Aber die Zeit hat diese Denkweise überholt. Nein: Das Spiel hat diese Denkweise überholt.
Warum braucht ein Torhüter keinen Tunnelblick mehr?
Weil er deinen Blick auf das ganze Spiel verhindert. Das ist wie bei Rewe an der Kasse, wenn du als Zehnter in der Reihe stehst. Siehst du, dass eine Verkäuferin kommt, um eine andere Kasse zu öffnen, kannst du sofort reagieren und bist als Erster dran. Rune Jarstein hat auch immer noch Spiele, wo er sich in einen Tunnel begibt und leider nicht merkt, dass er von der Vorgabe, die wir ihm gegeben hat, abgehen muss.
Zum Beispiel?
Gegen Gladbach haben wir ihm gesagt, dass Mathew Leckie seine Anspielstation für lange Bälle ist, weil der eine brutal gute Sprungkraft hat. Aber dann zieht Leckie in die Mitte und hat Vestergaard als Gegenspieler, einen Zwei-Meter-Mann. In solchen Momenten muss Rune aus dem Tunnel raus. Du musst das Spielgeschehen immer wieder neu bewerten. Mit Tunnelblick schaffst du das nicht. Mit Tunnelblick wirst du auch keine Mischung aus Spaß, Freude und Anspannung hinbekommen. Da bist du immer angespannt, so wie Oliver Kahn immer auf mich wirkte.
"Thomas Kraft ist unglaublich umgänglich geworden"
Liegt es daran, dass Deutschland immer schon ein Torhüterland war und man keine Notwendigkeit gesehen hat, etwas zu ändern?
Es gab in der Tat wenige Kollegen, die gemerkt haben, dass sich auch ihr Spiel ändern muss, wenn sich das Spiel insgesamt verändert. Nicht ich gebe vor, was die Torhüter spielen müssen. Das Spiel gibt es vor. Das Spiel ist schneller geworden, deswegen musst du die Spieler auch im Kopf schneller machen. Durch das eintönige, monotone Training – zehn Bälle hintereinander immer auf dieselbe Seite – kriegst du eine gute Technik. Aber dein Gehirn kann nicht schnell arbeiten. Erst die Verknüpfungen im Gehirn führen dazu, dass du richtig schnell agieren kannst. Wenn du Technik in einer monotonen Form trainierst, bleibst du auch im Spiel ein langsam denkender Mensch. Aber das Spiel hat sich deutlich beschleunigt, daran müssen sich die Torhüter gewöhnen. Das erreichst du nur, wenn du im Training Übungen machst, bei denen die Torhüter denken müssen.
Passiert das nur auf dem Trainingsplatz oder auch außerhalb?
Für unsere Nachwuchstorhüter gibt es spezielle Apps, mit denen du schnelle Entscheidungen und das periphere Sehen trainierst kannst. Bei den Profis wenden wir oft Übungen aus der Life Kinetik an. Das kann man auf dem Platz sehr gut kombinieren, mit Zahlen, Farben, mit allem Möglichem, wodurch dein Gehirn provoziert wird. Das machen die Jungs sehr gerne. Ich gestalte das Training auch so, dass es nie eintönig wird, sondern dass sie bei jeder Übung denken müssen: Was kommt jetzt? Wo muss ich mich hinstellen? In welcher Reihenfolge läuft eine Übung ab?
Viele sagen: Entscheidend ist doch, dass man die Bälle hält.
Das war so, ist so und wird immer so bleiben. Aber Tore verhindern kann ich auch auf eine unspektakuläre Weise, wenn ich den Ball 15 Meter weiter vorne abfange – weil ich die Situation vorher schon gelesen und mich entsprechend positioniert habe. Was die Interpretation des Torwartspiels angeht, das habe ich eigentlich alles von meinem Vater gelernt.
War Ihr Vater Trainer?
Nein, mein Vater geht einfach mit offenen Augen durchs Leben. Von seinen Ratschlägen habe ich unheimlich profitiert. Sowohl als Mensch wie als Torwart. Heute weiß ich, dass ich mit meiner Spielweise der Zeit ein bisschen voraus war. Alle meine Trainer haben über mich gesagt: „Der Petry ist ein denkender Torhüter.“ Das versuche ich auch unseren Torhütern beizubringen: dass sie das Spiel bewusst gestalten sollen. Da hat sich Rune Jarstein enorm weiterentwickelt. Bei ihm siehst du ganz selten, dass er keinen Plan hat. Er weiß fast in jeder Situation, was er zu tun hat. Ob das dann in der Ausführung klappt, ist eine andere Sache. Leider hatte ich keinen Torwarttrainer, der mir erklärt hat, wie das Mitdenken konkret funktioniert.
Und wie funktioniert es?
Für mich gibt es vier Bausteine: Situation erkennen, sich positionieren, Entscheidung treffen, ausführen. Wenn diese vier Bausteine aneinandergereiht werden, ergibt das einen klaren Plan und ein bewusstes Torwartspiel. So habe ich das für mich und für die Jungs formuliert. Und nach dieser Denkweise analysieren wir jedes Spiel.
Worauf schauen Sie bei einem Torhüter zuerst?
Auf die Persönlichkeit. Wie kommst du im Spiel mit unterschiedlichen Situationen klar? Wie beeinflussen dich die Fans? Wie beeinflusst dich ein Fehler deiner Mitspieler? Oder ein eigener Fehler? Wie ist dein Sozialverhalten? Wie kommst du mit deinen Kollegen klar? Bist du ein positiv denkender Mensch? Bist du jemand, der nicht nur auf sich guckt, sondern auch mannschaftsdienlich denkt? Das ist die erste Voraussetzung dafür, dass du die anderen Fähigkeiten sehr schnell lernen kannst.
Hat man diese Persönlichkeit? Oder kann man die auch noch entwickeln?
Als ich hierhin gekommen bin, hatte Thomas Kraft den Ruf, dass er ein bisschen kantig ist. Inzwischen hat er sich zu einem unglaublich wichtigen Bestandteil dieser Gruppe entwickelt. Er ist als Mensch umgänglicher geworden, sein Sozialverhalten hat sich verändert. Dann kommst du mit Spaß hierhin, denkst nicht nur Schwarz oder Weiß. Also: „Warum spiele ich nicht? Ich bin doch der viel bessere Torhüter!“ Stattdessen genießt du jeden Tag, und es ist dir bewusst, dass du sehr viel Geld damit verdienst, was andere als Hobby ausüben. Wenn du das so siehst, verliert dein Körper alle Blockaden, dann strahlst du Freude aus und entwickelst dich.
Macht es einen Unterschied, ob ein Torhüter Links- oder Rechtshänder ist?
Ich finde es sehr gut, wie es mit Koen Casteels war, den ich ihn Hoffenheim trainiert habe. Er schreibt mit rechts, wirft den Ball mit rechts – ist aber Linksfüßer. Das heißt: Sein Gehirn arbeitet eigentlich immer. Wenn er mit rechts wirft, arbeitet die linke Gehirnhälfte, und wenn er mit links schießt, die rechte Hälfte. Es gibt also ständig Verknüpfungen, die Informationen fließen viel schneller. Da hast du richtig Betrieb in deinem Gehirn.
Gibt es etwas, das Feldspieler von Torhütern lernen können?
Die Fähigkeit, das Spiel zu lesen. Und die Ausgeglichenheit. Ich finde die meisten Torhüter sind ausgeglichen, weil sie im Kopf so reguliert sind. Bastian Schweinsteiger hat einmal in einem Interview auf die Frage geantwortet, was der Unterschied zwischen einem guten Spieler und einem Topspieler sei: „Der Unterschied ist, wie gut, wie schnell, wie sicher du deine Entscheidungen triffst.“ Du musst deine Birne einbringen, aber da hinkt der Fußball noch meilenweit hinter anderen Sportarten her, die mit Sportpsychologen arbeiten, mit Mentaltrainern, bei denen auf die kognitiven Fähigkeiten genauso viel Wert gelegt wird wie auf Athletiktraining, Techniktraining, Torschusstraining, Taktiktraining. Wie soll dein Gehirn besser werden, wenn du es nicht spezifisch trainierst?
"Rune ist immer noch leidenschaftlich wie ein Fünfjähriger"
Als Sie vor drei Jahren zu Hertha kamen, stand Rune Jarstein kurz davor, den Verein zu verlassen. Was haben Sie in ihm gesehen, was andere vorher nicht gesehen hatten?
Er war besessen. Besessenheit kann auch schädlich sein. Viele Genies sind sogar früh gestorben, weil sie in ihrer Besessenheit nicht frei denken konnten. Aber Leute, die besessen sind, kommen sehr weit, wenn sie diese Besessenheit in die richtigen Bahnen lenken.
Woran war Jarsteins Besessenheit zu sehen?
Daran, wie er trainiert hat. Wie er jede Übung mit voller Überzeugung, Leidenschaft und Entschlossenheit ausgeführt hat. Tag für Tag habe ich diese Besessenheit gespürt. Also: Wieso sollten wir ihn gehen lassen? Er ist Nationaltorhüter, hat 39 Länderspiele gemacht – die kriegst du ja nicht geschenkt. Da musst du schon ein gewisses Können besitzen.
Was konnte er?
Rune hatte ein überragendes Timing bei seitlichen Bällen und bei Flanken. So was hatte ich noch nie gesehen. Der erste Ballkontakt war auch außergewöhnlich gut. Nur technisch hatte er Vebesserungspotenzial. Aber weil ich meinen Job auch sehr leidenschaftlich ausübe, habe ich sofort die Chemie zwischen uns gespürt. Der Junge hat mich etwas gefragt, und er hat sofort gesehen: Okay, der Trainer macht das mit mir. Aber wir machen es mit Struktur. Rune geht ohne Extra-Training nicht nach Hause. Aber wir gestalten das Extra-Training so, dass er eben nicht mit einer unsinnigen Belastung nach Hause geht. Rune hat sich auch einfach mal hingelegt und Bankdrücken gemacht wie ein Gestörter. Am nächsten Tag kam er an und hatte Muskelkater (lacht). Wir haben seinen Ehrgeiz und seine Besessenheit kanalisiert. Aber wissen Sie, was mich an ihm besonders fasziniert hat?
Nein.
Seine Offenheit. Er hat sofort gefragt: Wie kann ich dies noch lernen? Wie kann ich jenes besser machen? In Eins-gegen-eins-Situationen hatte Rune wenig Plan. Da denkst du: „Junge, wo hast du das denn gelernt?“ Er war auch sehr fixiert auf den Fünfmeterraum, hat nicht den Mut gehabt, sich ein bisschen weiter vorne zu positionieren. Mit vielen Videos haben wir ihm das gezeigt. Und er wollte das. Ich habe auch andere Torhüter trainiert, die das nicht wollten. Die haben immer gesagt: „Ich brauche Schüsse, Schüsse. Wieso soll ich bei einer Flanke drei, vier Meter vor einem Tor stehen?“
Wieso soll ein Torhüter das?
Weil wir es als Torhüter ausnutzen müssen, dass die Feldspieler dauernd unter Zeit- und Gegnerdruck sind, dass sie nur selten überlegt spielen können. Du kannst immer lernen, was im Spiel passiert – an der Körpersprache des Gegners. Nur ein Beispiel: Dreißig Meter vor unserem Tor hat ein Gegenspieler den Ball. Wenn der Ball zehn Zentimeter vor seinem Fuß liegt, ist das ein eindeutiges Zeichen, dass er einen Steilpass spielen wird; liegt der Ball einen Meter vor seinem Fuß und du siehst, er holt aus, musst du dich als Torhüter sofort fallen lassen, weil ein Torschuss kommt. Das musst du den Jungs ständig auf Video zeigen, dann kommt das automatisch.
War es nach der Vorbereitung schon eine Überlegung, Jarstein zur Nummer eins zu machen?
Nein, weil Rune kein Selbstvertrauen hatte. Ich habe einen Menschen gesehen, der in seinen Augen brutal viel Unsicherheit hatte. Er war wie ein Tier, das im Käfig hin und her läuft. Für die ersten Spiele war er noch nicht so weit, auch weil er in der Vorbereitung mit Rückenproblemen pausieren musste. Im Trainingslager kam er anderthalb Stunden vor einem Testspiel und hat uns mitgeteilt, dass er nicht spielen kann. Was meinen Sie, was ich mir da anhören musste: „Siehst du! Den kannst du abgeben, das wird doch nichts.“
Haben Sie gar nicht gezweifelt?
Nein. Weil er eins hat, was viele nicht haben: Er ist in seinem Alter so leidenschaftlich wie ein Fünfjähriger. Manchmal ist er in seiner eigenen Welt, aber wenn du in diese Welt ein bisschen Ordnung bringst, ist er sehr wertvoll. Es ist schon klasse, was er hier geleistet hat.
Vor kurzem haben Sie sich mit Jürgen Klinsmann zum Kaffee getroffen. Wer hat gezahlt: Klinsmann oder Sie?
Papa Klinsmann hat gezahlt. Und es war ein sehr angenehmes Gespräch.
Klinsmann hat dem „Kicker“ erzählt, dass er kein Problem mit Ihrer öffentlichen Kritik an seinem Sohn gehabt habe.
Es hat mich gefreut, dass er nicht wie ein beleidigter Vater reagiert hat. Ich bin auch unmittelbar, nachdem ich mich öffentlich geäußert habe, zu Jonathan gegangen und habe ihm gesagt: „John, du wirst morgen ein paar Dinge über dich lesen, die ich dir auch schon unter vier Augen gesagt habe. Deine Kumpels werden dich anrufen und fragen: ,Was ist denn mit deinem Trainer los? Ist er verrückt geworden?‘ Jetzt ist entscheidend, wie du antwortest. Ob du sagst: Er hat recht. Oder ob du sagst: Der Trainer ist ein Vollidiot. Dann wird es schwer für dich – weil die Botschaft dann nicht angekommen ist.“ Ich habe sogar gehofft, dass seine Kumpel sich erkundigen, der Nachbar ihn anspricht, sein Vater und die Journalisten.
Bleibt Jonathan Klinsmann?
Ja, wir werden wahrscheinlich wieder mit Rune Jarstein, Thomas Kraft, Dennis Smarsch und ihm in die neue Saison gehen.
Was ist mit den beiden Torhütern, die aktuell ausgeliehen sind?
Für Niels Körber ist es bei Preußen Münster ein bisschen unglücklich gelaufen. Als der neue Trainer gekommen ist, war er verletzt und hat dadurch seinen Stammplatz verloren. Aber wir haben drei, vier Anfragen für ihn aus der Dritten Liga. Ich bin mir relativ sicher, dass er da auch in der nächsten Saison Spielpraxis sammeln wird. Er hat alles, um Bundesliga zu spielen. Ihm fehlt nur ein bisschen Abgeklärtheit und Ruhe in seinem Spiel. Er will am liebsten die ganze Welt auf einmal retten.
Und Marius Gersbeck, der sich gerade das Kreuzband gerissen hat?
Sein Leihvertrag mit Osnabrück läuft aus. Er ist schon operiert worden und wird in seiner Reha von uns betreut. Marius ist unser Spieler, Herthaner, wir werden uns intensiv um ihn kümmern, damit er möglichst bald wieder auf dem Platz stehen kann.