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Florian Kainz traf alles Mögliche bei seinem Elfmeter, sogar das Tor. Aber der Treffer zählte nicht.
© Reuters

Kurioser Sieg im Achtelfinale des DFB-Pokals: Weil sich Kölns Florian Kainz beim Elfmeter selbst anschießt, jubelt der HSV

Der Kölner Florian Kainz trifft zwar im Elfmeterschießen, allerdings erst sich selbst. So setzt sich der HSV auf ungewöhnliche Weise im Pokal durch.

Der Hamburger SV hat im DFB-Pokal einen außergewöhnliche Sieg im Elfmeterschießen gefeiert. Weil Kölns Florian Kainz als letzter Schütze seiner Mannschaft bei seinem Versuch wegrutschte, sich dabei selbst anschoss und den Ball somit verbotenerweise zweimal berührte, zählte sein dennoch verwandelter Elfmeter nicht.

So gewann der HSV bei den klassenhöheren Rheinländern mit 5:4 und schaffte den vierten Einzug ins Viertelfinale innerhalb von acht Jahren. Robert Glatzel (92.) hatte die Hanseaten nach 90 torlosen Minuten in der Verlängerung in Führung gebracht, FC-Torjäger Anthony Modeste rettete die Gastgeber in praktisch letzter Sekunde per verwandeltem Foulelfmeter in die Entscheidung vom Punkt (120.).

„Das war ein verdienter Sieg und ein richtig geiler Abend“, sagte Glatzel. Die Entscheidung beim Kainz-Elfmeter „haben wir gleich richtig verstanden, es war klar, dass er sein eigenes Bein angeschossen hat“. Kölns Benno Schmitz sprach von einer „bitteren und kuriosen“ Niederlage. „Der Elfmeterpunkt war sehr rutschig“, äußerte der 27-Jährige. FC-Torwart Marvin Schwäbe sagte: „Wir müssen diese Entscheidung akzeptieren.“

Kölns Steffen Baumgart und sein Trainerkollege Tim Walter hatten sich vor dem Anpfiff mit einer herzlichen Umarmung begrüßt. Der FC-Coach erwartete ein „offenes Spiel, da geht es gar nicht um erste oder zweite Liga“. Mit sechs Startelf-Änderungen im Vergleich zum 0:4 gegen den FC Bayern bestimmte der Bundesliga-Neunte dann die Anfangsphase, Sebastian Andersson prüfte HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes früh aus kurzer Distanz mit einem Kopfball (7.).

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Im bereits 108. Pflichtspiel der beiden Traditionsklubs gegeneinander machten die Kölner aber zu wenig aus den sich bietenden Räumen. Zudem vergab Mark Uth in der 21. Minute eine Riesenchance, als er den Ball in der Folge eines Fehlpasses von Heuer Fernandes trotz bester Position vor dem Tor nicht in diesem unterbringen konnte. Torjäger Modeste saß zunächst nur auf der Bank, der 33-Jährige kam in der 60. Minute in die Partie.

Der HSV, der mit einem 1:1 in Dresden mau ins neue Jahr gestartet war, leistete sich zunächst zu viele Abspielfehler, insbesondere im mit Kurzpässen in der eigenen Hälfte versuchten Spielaufbau. Der Zweitligist konnte in der ersten Halbzeit nur selten gefährliche Szenen entwickeln, die vergebene Chance von Glatzel entstand mehr zufällig als gewollt (35.). Außenverteidiger Moritz Heyer hatte allerdings großes Pech, als er nach einem Solo nur den Pfosten traf (45.+1).

Eine Minute nach dem Wiederanpfiff vereitelte Heuer Fernandes gegen Jan Thielmann eine weitere große Kölner Chance (46.). Der FC erhöhte kurzzeitig den Druck, Andersson hatte per Kopf die nächste gute Gelegenheit (49.). Dann aber kam der HSV besser in die Partie. Sonny Kittel prüfte FC-Torwart Marvin Schwäbe mit einem Freistoß (72.), Heyer traf nach einem Freistoß wieder den Pfosten (83.).

Karlsruhe siegte 1:0 bei Drittligist 1860 München

Wenig später ging es in die Verlängerung, in der Glatzel per Kopf früh traf. Der Klassenunterschied war in der Folge kaum mehr erkennbar, dem FC gelang nur noch wenig. Der Elfer nach einem Foul von Sebastian Schonlau rettete Köln dennoch in die Entscheidung vom Punkt.

Als erstes Team hatte zuvor der Karlsruher SC durch ein 1:0 bei 1860 München das Viertelfinale erreicht. Auch hier entschied ein Elfmeter. Nach einem Handspiel von Fabian Greilinger verwandelte Marvin Wanitzek (69.). (dpa/Tsp)

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