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Sportsenator Andreas Geisel (SPD) warb bei einer Pressekonferenz für die Finals 2019.
© Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Auch Olympia ist in Zukunft möglich: Was sich Berlin von den Finals verspricht

Berlins Senat hat sich stark in die Organisation der Finals eingebracht – und will damit auch zeigen, dass man nach Höherem streben kann: nach Olympia.

Von Johannes Nedo

Dass mit den Finals in Berlin nach den Basketball-Europameisterschaften 2015, dem Champions-League-Finale im Fußball 2015, den Leichtathletik-Europameisterschaften 2018, den Handball-Weltmeisterschaften zu Beginn dieses Jahres und den Volleyball-Champions-League-Finals im Mai nun auch ein weiteres sportliches Großereignis stattfindet, hat laut Andreas Geisel System. „Wir können Großveranstaltungen und wollen das auch – das schließt Olympische Spiele mit ein“, sagt Berlins Innen- und Sportsenator.

Der SPD-Politiker fordert allerdings eine breite Initiative innerhalb Deutschlands für Olympia. „Wir haben nur mit einer nationalen Bewerbung eine Chance, hinter der die Bundesregierung steht. Und leider sehe ich diese Vision bei der Regierung derzeit nicht“, sagt Geisel.

Und so zeigen Geisel und dessen Staatssekretär für Sport, Aleksander Dzembritzki, diese Vision mit den zahlreichen Großveranstaltungen, die sie nach Berlin holen. „Wir setzen immer wieder Akzente. Auch mit den Finals können wir uns nun als kreative Sportmetropole präsentieren“, sagt Dzembritzki. Damit empfehle sich Berlin laut des SPD-Politikers natürlich auch für höhere Aufgaben. Schließlich sei die Senatsverwaltung für Inneres und Sport bei den Finals etwa in die Rolle des Organisationskomitees gerutscht, da es – anders als bei Olympia - keinen zentralen Veranstalter gibt. „Dieses Multisportevent ist natürlich eine Herausforderung für die Verwaltung. Aber wir haben die Kräfte gebündelt, alle Mitarbeiter haben voll mitgezogen und so beweisen wir: In Berlin funktioniert einiges“, sagt Dzembritzki.

Insgesamt investiert Berlin etwa 3,3 Millionen Euro in die Finals. „Es sind nachhaltige Meisterschaften, denn wir können sie auf bestehenden Sportstätten austragen“, betont Geisel. Auch damit verfolgt Berlins Regierung ein weiteres Ziel: Mit all den Großveranstaltungen will man zeigen, dass diese ohne Gigantomanie funktionieren – wie dann auch mögliche zukünftige Olympische Spiele.

Geisel verstehe zwar auch die vielen Olympia-Skeptiker, „aber man kann es auch anders und nachhaltig organisieren. Dann wäre ich dabei“, sagt der 53-Jährige: „Breitensport funktioniert nicht ohne Spitzensport.“ So ist denn auch Dzembritzki überzeugt, dass all die Großveranstaltungen „Früchte für den gesamten Berliner Sport tragen“. Zudem stelle der Sport in Berlin unter Beweis: Mit dem Tourismus sei man auch ein Wirtschaftsfaktor.

Die jährlichen Sporthöhepunkte verfolgen also besonders ein Ziel: die Berliner davon zu überzeugen, dass Olympische Spiele hier möglich sind – und doch auch gar nicht so schlimm. „Berliner mit ihrer Kodderschnauze sind in diesem Punkt am Anfang immer etwas zurückhaltend“, sagt Geisel. „Aber eigentlich freuen wir uns immer auf sportliche Großereignisse.“ Die Finals sollen der nächste Beweis dafür werden.

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