Vergleich der Bundesliga-Topstürmer: Was Lewandowski besser kann als Haaland - und was nicht
Robert Lewandowski oder Erling Haaland, wer ist der bessere Stürmer? Wir haben die beiden vor dem Topspiel BVB gegen Bayern miteinander verglichen.
Fußball ist ein komplexes Spiel. Es geht um Pass- und Laufwege, um Räume, um Pressing und Gegenpressing und viele taktische Feinheiten. Deshalb ist es umso verlockender, ein Spiel mit so vielen Parametern auf das Duell zweier Männer zu reduzieren. So kommt es am Samstag (18.30 Uhr, live bei Sky) in der Bundesliga zum Spitzenspiel zwischen Gastgeber Borussia Dortmund und dem Deutschen Meister Bayern München. Dem medialen Echo zufolge aber tragen nicht zwei Mannschaften dieses Top-Duell aus, sondern Erling Haaland vom BVB und Bayern-Stürmer Robert Lewandowski.
Tatsächlich ragen die beiden Spieler aus ihren gut funktionierenden Teams heraus. Haaland erzielte in fünf Ligaspielen fünf Tore und legte zwei auf. Lewandowski gelangen gar zehn Tore und fünf Assists – eine geradezu unheimliche Quote. Bei dieser gilt es allerdings zu berücksichtigen, dass der FC Bayern als Team wesentlich dominanter auftritt als die Dortmunder und sich viel mehr Torchancen pro Spiel herausarbeitet. Soll heißen: Es ist im Moment leichter, für den FC Bayern zu treffen als für Borussia Dortmund. Die Frage in diesem vermeintlich entscheidenden Duell ist dennoch: Wer ist nun der bessere Stürmer?
[Wenn Sie alle aktuellen Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräteherunterladen können]
Beantworten lässt sich das nur schwer. Beide sind komplett unterschiedliche Spielertypen. Der 20 Jahre alte Haaland besticht durch seine bloße Wucht. Der Norweger ist 1,94 Meter groß und 87 Kilogramm schwer. Wenn Haaland ins Rollen kommt, ist er kaum zu stoppen, weil er nicht nur sehr schnell ist, sondern mit seinem Körper den Gegner auch gut vom Ball fernhält. Zudem verfügt Haaland mit beiden Füßen über einen hervorragenden Abschluss. Seine größte und wohl einzige Schwäche ist sein Kopfballspiel, das er trotz seiner Größe nur selten zielbringend zum Einsatz bringt.
Bei Robert Lewandowski sucht man vergeblich nach einer Schwäche. Der Pole ist ein kompletter Spieler. Lewandowski ist schnell, schuss- und kopfballstark und zudem ein exzellenter Techniker. Seine Torbilanz ist phänomenal. In seinen bisherigen 326 Bundesligaspielen für seinen Ex-Klub Dortmund und den FC Bayern erzielte er 246 Tore und gab 68 Torvorlagen. Und obwohl Lewandowski schon 32 Jahre alt ist, wird er tendenziell eher besser als schlechter. Sein Marktwert wird auf der Webseite transfermarkt.de auf 60 Millionen Euro beziffert. Für einen Spieler in seinem Alter ist das enorm viel. Zum Vergleich: Auf demselben Portal ist Erling Haaland 80 Millionen Euro wert.
[Mehr guten Sport aus lokaler Sicht finden Sie – wie auch Politik und Kultur – in unseren Leute-Newslettern aus den zwölf Berliner Bezirken. Hier kostenlos zu bestellen: leute.tagesspiegel.de]
Im Mann-gegen-Mann-Vergleich hat Lewandowski insgesamt jedenfalls leichte Vorteile gegenüber Haaland. In wenigen Kategorien allerdings dürfte der Spieler von Borussia Dortmund vorne liegen, beispielsweise in der Geschwindigkeit und Schussstärke. Und glaubt man den Münchner Boulevardmedien, spielt Haaland morgen auch schon ein bisschen vor für eine Zukunft beim FC Bayern München. Laut „tz“ könnte Haaland im Sommer 2022 zu den Bayern wechseln – angeblich beinhaltet sein Vertrag eine 75-Millionen-Euro-Klausel, für die der Angreifer wechseln könnte.
Für die Bundesliga wäre der Vorgang nichts Neues. Schon 2014 wechselte ein extrem torgefährlicher Stürmer von Borussia Dortmund zum FC Bayern. Sein Name: Robert Lewandowski. (Tsp)