31. Spieltag der Fußball-Bundesliga: Warum hat Uwe Seeler Stadionverbot?
Wer hat sieben Millionen Euro über? Wer raucht schweigend vor sich hin? Was macht eigentlich Tim Wiese? Unsere Fragen an den Spieltag der Fußball-Bundesliga.
Warum hat Uwe Seeler Stadionverbot?
Am Freitag kommt es zum brisantesten Nordderby seit Langem: Der Hamburger SV empfängt Werder Bremen, der Vorsprung auf den Tabellen-16. beträgt nur drei Punkte. Und ausgerechnet jetzt fällt Vereinsidol Uwe Seeler wegen eines Bandscheibenvorfalls aus. Auf Anweisung der Ärzte kann der 79-Jährige weder seinen HSV vor Ort unterstützen noch seinen Enkel Levin Öztunali bei Werder bewundern. „Das Nordderby schaue ich im Fernsehen“, sagte der 79-Jährige der „Hamburger Morgenpost“. „Vielleicht sind die Schmerzen danach weg – oder noch schlimmer ...“
Wer spielt sicher international?
Der VfL Wolfsburg, selbst wenn es in der Liga nicht für die Europa League langt. Nur zwei Tage nach dem letzten Bundesligaspiel gegen Stuttgart bricht die Mannschaft zu einer einwöchigen PR-Reise nach Asien auf. „Nachsitzen süß-sauer“, schrieb die „Bild“ dazu, „Grusel-Saison wird in China verlängert.“ Einen üblen Nachgeschmack könnte der Trip für die VfL-Nationalspieler André Schürrle, Julian Draxler und Max Kruse haben. Nur einen Tag nach der Wiederankunft in Wolfsburg beginnt das EM-Trainingslager der deutschen Nationalelf in der Schweiz. Möglich, dass Bundestrainer Joachim Löw nach der langen Lieferzeit die Lust auf Chinesisch ganz vergeht.
Wer hat sieben Millionen Euro über?
Der Tabellensiebte FC Schalke 04 empfängt am Samstagabend Bayer Leverkusen zum Topspiel und wäre mit einem Sieg bis auf drei Punkte am Tabellendritten dran. Trotzdem naht ein Trainerwechsel – zumindest den Publikationen eines bestimmten Medienhauses nach. Laut „Bild“ zahlt Schalke fünf Millionen Euro Rekordablöse an den FC Augsburg für Markus Weinzierl plus zwei Millionen Abfindung an den aktuellen Coach André Breitenreiter. Ist das wirklich nötig? Unbedingt, zumindest wenn man in die „Sportbild“ schaut. Chefredakteur Alfred Draxler nennt den Kurs von Klubboss Clemens Tönnies „alternativlos“, Kolumnist Lothar Matthäus meint: „Ein kompletter Neuanfang ist bei Schalke nur mit Weinzierl möglich!“ Ein klarer Fall also. Oder bildet sich der Verein etwa noch seine eigene Meinung?
Wer raucht schweigend?
Eintracht Frankfurts Vereinspräsident Peter Fischer geht kaum noch aus dem Haus. „Höchstens zum Zigarettenholen“, verriet er der dpa. „Der Automat spricht wenigstens nicht mit mir.“ Taxifahrer hingegen würden sich darum reißen, dass er bei ihnen einsteige, „damit sie mich beschimpfen können“. Vor dem Derby gegen Mainz glaubt immerhin Jan Aage Fjörtoft an eine Rettung wie 1999. „Jetzt ist Zeit für Helden“, sagte er. „Zu Jan Aage passt so eine Aussage ganz gut“, meinte Fischer dazu. „Aber wenn man 30 Spieltage lang keine Helden hatte ...“
Was macht eigentlich Tim Wiese?
Auch hier hilft ein Blick in die „Sportbild“. Dort reden Altvordere über ihre Ex-Klubs im Abstiegskampf. Wiese erzählt, er habe Julian Nagelsmann damals als Ko-Trainer „Baby-Mourinho“ gerufen. Doch Wiese glaubt an den 28-Jährigen: Er genieße Respekt im Team, es gebe da „keine Stinkstiefel“. Stimmt, Wiese ist ja nicht mehr dabei. Aber Altvorderer? Sein Vertrag läuft noch bis 30. Juni!