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„Ich kann der nächste Präsident werden.“ Sagt David Ginola. Ach ja?
© Reuters

Neuer Herausforderer für Joseph Blatter: Warum David Ginola so gut zur Fifa passt

Er wird von einem Wettanbieter unterstützt. Also ist David Ginola ein verdienter Kandidat fürs Amt des Fifa-Präsidenten. Ein Kommentar.

Die Fifa hat derzeit nicht nur den Präsidenten, den sie verdient. Jetzt bekommt sie auch noch einen Präsidentschaftskandidaten, den sie verdient. Eigentlich schien doch beinahe jeder gut genug zu sein, um die Fifa und den Weltfußball von Joseph Blatter zu erlösen. Ist er aber nicht. Zumindest nicht der neue Herausforderer. Immerhin konnte David Ginola Fußball spielen, 17 Länderspiele hat er für Frankreich bestritten, in England zählte er zu den bekanntesten Spielern aus Frankreich. Doch die entscheidenden Qualifikationen hat Ginola leider bisher nicht zu bieten.

Dass er in seiner Karriere einmal mit einem Fehlpass kurz vor Ende Frankreich um die WM-Teilnahme brachte – geschenkt. Doch ist seine Fußballkarriere nicht gerade eine Bewerbung für den Chefsessel eines Fußballverbands. Da bleibt er dann doch hinter den beiden anderen Herausforderern zurück, dem jordanischen Verbandschef Prinz Ali bin Al-Hussein und dem früheren Fifa-Funktionär Jerome Champagne. Und selbst ihnen werden kaum Siegchancen eingeräumt.

Als Erfinder des Teamgeists ist Ginola als Spieler nicht berühmt geworden. Seine Kandidatur wird außerdem von einem Wettanbieter unterstützt. 250 000 Pfund zahlt ein irischer Buchmacher, und man ist sich nicht sicher, wer dafür mehr Aufmerksamkeit bekommt, der Kandidat oder das Unternehmen dahinter.

Insofern passt Ginola dann doch gut zur Fifa, zur alten Fifa, die so dringend einen Neuanfang brauchen könnte. Denn was dem Radsport das Doping ist, das ist dem Fußball die Wettmanipulation.

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