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Montagsspiele sind bei Hardcore-Fans nicht beliebt. Dass es künftig trotzdem welche geben soll, kommt trotzdem nicht überraschend.
© dpa

Fußball-Bundesliga künftig auch am Montag: War etwas Anderes zu erwarten? Nein.

Künftig gibt es also noch mehr Anstoßzeiten in der Fußball-Bundesliga. Was einige Fans kritisieren, ist nur der normale Lauf der Dinge, findet Michael Rosentritt in seinem Kommentar.

Ein Kommentar von Michael Rosentritt

Auweia, der nimmersatte Fußball verkauft jetzt den letzten Zipfel seiner Seele. So hört sich die Kritik einiger Fußballfans über die kommenden Montagsspiele an. War aber Anderes zu erwarten gewesen für die Ausschreibung des neuen Fernsehvertrages? Nein.

Fußball ist eine der wertvollsten Fernsehwaren weltweit. Er lässt sich an jedem Tag der Woche verkaufen, selbst montags, wie die Zweite Liga beweist, der Sender Sport1 erreicht dort seine besten Quoten. So, wie es bei anderen Sportarten egal ist, an welchem Tag der Woche sie im Fernsehen gezeigt werden – es läuft nie halb so gut wie Fußball. Bestenfalls.

Ja, es wird für jene Fans aufwendiger, die ihre Mannschaft zu jedem Auswärtsspiel begleiten. Doch die Zahl dieser besonders agilen Fans ist bei jedem Verein deutlich in der Minderheit.

Dass die Bundesliga wegen der Montagsspiele unter Besucherschwund zu leiden haben wird, ist unwahrscheinlich. Die Arenen sind voller denn je – das Berliner Olympiastadion mal ausgenommen. Ja, und es wird mehr Geld geben für den deutschen Fußball, weil die Rechte dadurch für die Medienanstalten wertvoller werden. Das übrigens wollten alle Bundesligavereine so. Das TV-Geld in England verstärkte diesen Druck, hat ihn aber nicht ausgelöst.

Natürlich kann man meinen, dass jetzt schon zu viel Geld im Fußball steckt. Nur wer bringt es dahin? Die Medienanstalten denken: Warum soll ich diese Ware nur an drei Tagen verkaufen, wenn sie sich auch an fünf oder sieben Tage der Woche verkaufen lässt? Die Antwort gibt jeder, der zuschaut, wenn Fußball gezeigt wird.

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