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Da guckt er. Sebastian Vettel steht in Austin vor einer ganz schweren Aufgabe.
© AFP

Formel 1: Vor USA-Rennen: Startplatzstrafe für Sebastian Vettel

Dass Lewis Hamilton wieder Weltmeister in der Formel 1 wird, ist von Sebastian Vettel kaum noch zu verhindern. Holt der Brite den Titel schon am Sonntag?

Sebastian Vettel hat sich die minimalen Resthoffnungen auf das WM-Wunder mit einem komplett missratenen Start ins US-Rennwochenende selbst so gut wie zerstört. Viel zu langsam bei seinen Rundenzeiten im Vergleich zum souveränen und effizienten Kurzarbeiter Lewis Hamilton, kassierte der 31 Jahre alte Ferrari-Pilot auch noch eine bittere Strafe: In der Startaufstellung muss Vettel beim Großen Preis der USA drei Plätze zurück.

Nach Ansicht der Rennkommissare ging der viermalige Formel-1-Weltmeister aus Heppenheim bei einer Rotphase im ersten Freien Training am Freitag nicht schnell genug vom Gas. „Ich habe alles getan, was ich tun konnte, ich habe das Tempo verlangsamt, aber aus deren Sicht war das nicht schnell genug“, sagte Vettel. Mit Blick auf die Riesenrückstände von fast zwei Sekunden in der ersten und über fünf Sekunden in der zweiten Session auf dem regennassen Circuit of the Americas auf Hamilton musste er einräumen: „Es sieht so aus, dass wir unter diesen Verhältnissen nicht mithalten können.“

Zweiter wurde beim ersten Freien Training mit auch noch über anderthalb Sekunden Vorsprung auf Vettel Hamiltons Silberpfeil-Kollege Valtteri Bottas. Käme das Mercedes-Duo an diesem Sonntag (20.10 Uhr MESZ/RTL) beim Rennen in dieser Reihenfolge ins Ziel, kann sich Hamilton vorzeitig als fünfmaliger Weltmeister feiern lassen.

Vettel muss im Rennen am Sonntag mindestens Zweiter werden

Dass die Bedingungen in Austin in der zweiten Einheit noch schlechter waren, hinderte Hamilton nicht an der schnellsten Runde auch am Nachmittag. Vettel kam nicht über Rang zehn hinaus. Als äußerst problematisch für Vettels verwegen-kühnes Vorhaben, den Briten in den noch ausstehenden vier Rennen abzufangen, könnte sich nun auch noch sein ehemaliges Team erweisen.

Vor Vettel schoben sich beim ersten und etwas aussagekräftigeren ersten Training Max Verstappen und Daniel Ricciardo im Red Bull. Nico Hülkenberg als zweiter deutscher Fahrer kämpfte indes auf den hinteren Rängen mit den Bedingungen und seinem Renault, er landete letztlich auf Platz 18 von 20 Piloten.

Die Fahrer bekamen schon mal einen klimatischen Vorgeschmack auf das, was sie bei der Qualifikation an diesem Samstag (23.00 Uhr MESZ) erwartet. Schon bei der Ankunft auf dem Parkplatz des Circuit of the Americas floss das Wasser in Strömen. Die Spitze des 76 Meter hohen Turms war aus der Ferne im dunkelgrauen Himmel über Austin nicht sichtbar.

Als Erster wagte sich der Schwede Marcus Ericsson im Sauber auf die nasse Strecke. Für alle wurden die ersten Kilometer reine Kennenlernrunden. Vettel ließ auch nicht allzu lange auf sich warten, Bottas rollte mit seinem Wagen ebenfalls schnell aus der Garage. Immerhin ließen die schweren Schauer nach, das Abtrocknen der Strecke dauerte aber lange. Denn Sonne war keine in Sicht.

Das Wetter in Austin könnte ein entscheidender Faktor werden

Zwischenzeitig musste die anderthalbstündige Session auch kurz unterbrochen werden. „Warum die Roten Flaggen?“, fragte Vettel am Funk. Der Grund: Vettels künftiger Ferrari-Kollege Charles Leclerc hatte mit dem zweiten Sauber Kies auf die Strecke gewirbelt. Sie musste erstmal gesäubert werden. Es war die Phase, in der Vettel zu schnell gewesen war.

Schlechtes Timing schien es auch für Hamilton gewesen zu sein, der gerade rausfahren wollte, als die roten Lichter aufblinkten. Die Mechaniker eilten ans Ende der Boxengasse und schoben ihren Starpiloten zurück in die Garagen.

Eine gute halbe Stunde vor dem Ende der Einheit legte der Brite dann auch endlich los: drittschnellste Runde beim ersten Versuch, schnellste Runde danach in 1:47,502 Minuten. Gerade mal sechs Umläufe brauchte Hamilton, um auf einer seiner Paradestrecken wieder auf Platz eins zu stehen. Als einziger blieb er unter 1:48 Minuten. Bottas war 1,304 Sekunden langsamer. Mit Kapuze überm Kopf und warm verpackt verfolgte er anschließend, wie sich Vettel vergeblich mühte, in die Nähe seiner Zeit und auch der von Bottas zu kommen. (dpa)

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