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Volles Haus. Aber mit Maske dann bitte am Sonnabend.
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Alle Plätze belegt bei Union gegen Hertha: Volles Haus, volles Risiko, voll daneben

Das Berliner Derby in der Fußball-Bundesliga darf vor 22.000 Fans stattfinden. Eine Entscheidung, die diskutabel und kaum wegweisend ist. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Claus Vetter

Das Berliner Derby in der Fußball-Bundesliga zwischen dem 1. FC Union und Hertha BSC kann in einem ausverkauften Stadion an der Alten Försterei stattfinden. So hat die Senatsverwaltung für Inneres und Sport entschieden. 22.011 Zuschauende können am Sonnabend Stimmung machen, unter den Rahmenbedingungen 2G und Alkoholverbot und mit Maske am Platz. Dazu gibt es noch die Appelle beider Klubs an die Fans, sich vorher testen zu lassen.

Das mit dem Appell an die Vernunft funktioniert ja im Lande seit gut anderthalb Jahren Coronakrise blendend. Sarkasmus beiseite: Es erscheint schlichtweg nicht möglich, dass Fans und Spieler ein Derby im vollem Haus so genießen können, als ob nichts sei. Im Nachbarland Niederlande gibt es seit ein paar Tagen wieder Geisterspiele, die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland macht mehr Angst als Lust auf einen Besuch im proppevollen Fußballstadion.

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Das Thema Corona wird wie ein grauer Schleier über der Alten Försterei hängen, die Menschen werden nach rechts und links schauen, ob der Nebenmann oder die Nebenfrau eine Maske auf der Nase trägt oder nicht. Schmerzbefreite werden das Ding unter der Nase baumeln lassen. Kennen wir aus dem öffentlichen Leben in Berlin. Und ein paar Tage später werden womöglich bei denjenigen wenigen, die noch die Corona-App nutzen, die roten Kontakt-Warnungen aufploppen. Warum hat der Senat nicht eine niedriger Zahl an Zuschauerinnen und Zuschauern erlaubt? Warum allerdings lassen sich Menschen impfen, wenn sie dann trotzdem nicht Veranstaltungen besuchen können? – ließe sich dem entgegenhalten.

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Es ist eine schwierige Situation, denn der Sport allgemein zittert vor einem neuen traurigen Kapitel der Geisterspiele. Für andere Sportarten, und selbst im Fußball auch in unteren Klassen, könnte ein neuer Zuschauerausschluss und damit fehlende Einnahmen eine existenzgefährdende Angelegenheit sein. Und der Breitensport zittert noch mehr, der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat schon von der Politik einen Garante für den „Outdoor Sport“ gefordert. Eine erneute Schließung von Sportstätten würde weiteren Mitgliederschwund bei den Vereinen bedeuten.

Das Berliner Derby vor ausverkauftem Haus allerdings hilft in diesem Zusammenhang auch nicht weiter, es wird kaum eine wegweisende Entscheidung für die laufende Saison sein. Wenn die Zahlen weiter steigen, steigt auch die Gefahr, dass die Fans wieder ausgeschlossen werden.

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