Sport: Villeneuve kritisiert das Verhalten Michael Schumachers
Ausgerechnet vor dem Heimspiel auf dem Nürburgring wird Ferrari-Star Michael Schumacher von seinem Erzrivalen Jacques Villeneuve heftig kritisiert. "Es war ein schmutziges Manöver.
Ausgerechnet vor dem Heimspiel auf dem Nürburgring wird Ferrari-Star Michael Schumacher von seinem Erzrivalen Jacques Villeneuve heftig kritisiert. "Es war ein schmutziges Manöver. So ein Start kann gefährlich werden", sagte der Ex-Weltmeister in einem Interview mit der Fachzeitung "Motorsport aktuell" über Schumachers Start beim letzten GP in Barcelona, als ihn der Kerpener seiner Meinung nach blockiert hatte.
Villeneuve hatte sich nach dem Rennen in Barcelona beim Technischen Delegierten des Automobil-Weltverbandes FIA, Charlie Whiting, beschwert. "Viele Fahrer waren nicht happy über dieses Manöver", klagte der BAR-Pilot aus Kanada: "Aber es gibt keine Regel, und es ist schwierig, so etwas zu ahnden."
Im weiteren Verlauf des Großen Preises von Spanien war Michael Schumacher sogar mit seinem Bruder Ralf im Williams-BMW aneinander geraten. "Schumi II" fühlte sich von Michael abgeblockt, damit dessen Ferrari-Teamkollege Rubens Barrichello auf Platz drei vorrücken konnte. Ralf war stinksauer und beruhigte sich erst nach einem längeren Gespräch mit seinem Bruder wieder. Villeneuve dagegen hat kein Gespräch mit Schumacher gesucht: "Ich bin nicht dazu da, um zu Michael zu gehen und zu sagen: Mach so etwas nicht. Ich habe es nur zur Sprache gebracht, weil man sich im Zeichen der Sicherheit und Fairness was überlegen sollte."
1997 hatten sich Schumacher und Villeneuve ein erbittertes Duell um die WM-Krone geliefert, das mit der Rammstoß-Affäre von Jerez endete. Schumacher fuhr dem Kanadier beim letzten Rennen der Saison ins Auto, schied aber selbst aus, während der Williams-Pilot weiterfahren konnte. Schumacher wurden später am "grünen Tisch" die Vizeweltmeisterschaft und alle WM-Punkte der Saison aberkannt.
Michael Schumacher präsentiert sich derweil vor seinem Heimrennen auf dem Nürburgring zuversichtlich, souverän und ausgeglichen. Auch die Tatsache, dass sein bislang einziger Erfolg in der Eifel bereits fünf Jahre zurückliegt, schränkt den Optimismus des zweimaligen Formel-1-Weltmeisters aus Kerpen nicht ein. "Ich glaube einfach, dass wir ein Auto haben, mit dem wir wieder ganz oben auf dem Podest stehen können", sagte Schumacher. "Wir hatten zwei Rennen, in denen es nicht so lief, aber ich gehe davon aus, dass sich das ändert."
Entschieden bestritt Michael Schumacher, seine Blockadeaktion in Barcelona habe einen Bruderzwist ausgelöst. "Der Familienfrieden war nie gestört", versicherte der 31-Jährige. Auf dem Circuit de Catalunya habe es einen sehr spannenden Zweikampf gegeben, der "von beiden sehr hart, aber auch sehr fair war". Jeder habe dem anderen genügend Platz gelassen. "Ich glaube, von uns beiden würde keiner so weit gehen, dass man dem anderen wehtun wollte. In Spanien war es zu keiner Zeit gefährlich oder kritisch." Ralf Schumacher wollte von einem Zwist ebenfalls nichts wissen. "Unsere Familienbande sind so fest, dass sie auf sportlicher Schiene nie zerrissen werden könnten."
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