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Kevin-Prince Boateng zeigt während der ersten Trainingseinheit an, wo es langgeht.
© dpa

Trainingsauftakt von Hertha BSC im Dauerregen: Viel Beifall für Rückkehrer Kevin-Prince Boateng

Gut 100 Fans sind beim ersten Training dabei. Nun geht es ins Trainingslager. Trainer Dardai kündigt bereits an, dass es dort ordentlich zur Sache geht.

Etwa 80 Minuten dauerte die erste Trainingseinheit von Hertha BSC in der Vorbereitung. Der Regen wechselte am Mittwochnachmittag zwischen stark und sehr stark. Erst am Ende regnete es weniger. Die meisten Spieler von Hertha BSC schnappten sich danach schnell ihre Sachen und machten sich auf den Weg in die Kabine. Aber einer nahm sich reichlich Zeit für Autogramm- und Selfiewünsche: Kevin-Prince Boateng.  

Erstmals nach vielen Monaten durften wieder Fans ein Training des Fußball-Bundesligisten verfolgen. 300 hätten auf den Hanns-Braun-Platz kommen dürfen. Gut 100 Anhänger waren es schließlich, die sich vom Wetter nicht abhalten ließen. Viele trugen vom Verein am Eingang verteilte Regenponchos – und bedachten am Anfang vor allem Rückkehrer Boateng mit viel Applaus.

Der 34 Jahre alte Mittelfeldspieler, der Hertha im Jahr 2007 Richtung Tottenham Hotspur verlassen hatte und nun vom italienischen Zweitligisten AC Monza kam, legte gleich mit reichlich Engagement los. Sowohl beim Kreisspiel als auch beim anschließenden Trainingsspiel.

„Wir werden menschlich gut miteinander klarkommen. Wir sind immer gut miteinander klargekommen“, sagt Trainer Pal Dardai, der erzählte, dass er schon vor vier Jahren angeregt habe, Boateng zurückzuholen. Nun hat es geklappt. Mit dabei waren auch Suat Serdar, den der Klub für sieben Millionen Euro vom FC Schalke 04 geholt hat, sowie Davie Selke nach seiner Ausleihe zu Werder Bremen und Dennis Jastrzembski (ausgeliehen an Drittligist Waldhof Mannheim). Der an Arminia Bielefeld ausgeliehene Arne Maier war im Juni Europameister mit der U21 geworden und hat noch Urlaub.

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Am Mittwoch vermeldete Hertha einen weiteren Zugang, diesmal für das Trainerteam: Der ehemalige Bundesligaprofi Andreas Menger wird Torwarttrainer, er war zuletzt beim 1. FC Köln.    

Gefehlt haben neben Maier unter anderem Vladimir Darida und Kapitän Dedryck Boyata. Sie stehen mit Tschechien beziehungsweise Belgien im Viertelfinale der Europameisterschaft. Peter Pekarik ist mit der Slowakei ausgeschieden und wird erst nach seinem Urlaub zum Team stoßen. Omar Alderete spielt mit Paraguay am Freitag bei der Copa America im Viertelfinale gegen Peru.

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Torwart Rune Jarstein hat wegen einer Herzmuskelentzündung noch Sportverbot und Javairo Dilrosun ist in Quarantäne, weil er positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Nach Vereinsangaben hat er keine Symptome. Matheus Cunha bereitet sich in Brasilien auf die Olympischen Spiele vor.

Diesmal ist genug Zeit

Trainer Dardai hatte die Mannschaft nach dem 18. Spieltag der vorigen Saison übernommen und trotz schwieriger Rahmenbedingungen – unter anderem musste das komplette Team von Ende April an nach mehreren positiven Coronatests zwei Wochen in Quarantäne – den Klassenerhalt geschafft.

In der Rückrunde hatte Dardai oft betont, dass ihm die Zeit fehle, in der eigentlich die Grundlagen geschaffen werden: die Wochen der Vorbereitung.    

„Diesmal haben wir viel Zeit“, sagt Dardai. Die Bundesliga startet am 13. August. Am Mittwoch bekamen die Spieler viel den Ball zu sehen, das wird auch an diesem Donnerstag der Fall sein. Da steht abends das erste Testspiel gegen den Landesligisten SV Schwarz-Rot Neustadt an. Es findet um 18.30 Uhr im Rahmen des Trainingslagers im Volksparkstadion Neuruppin statt. Danach wird es bis zum 7. Juli in Neuruppin um Athletik und Kondition gehen. „Wir werden viel laufen. Es wird hart werden“, kündigt Dardai an.

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