Eisbären Berlin gegen Kölner Haie: Uwe Krupp: Ein Duell mit der Vergangenheit
Für Eisbären-Trainer Uwe Krupp ist die Play-off-Serie gegen die Kölner Haie etwas Besonderes. Seine Kölner Vergangenheit könnte zumindest in einer Hinsicht ein Vorteil für die Eisbären sein.
Für Uwe Krupp schließt sich ein Kreis. In der Saison 2013/2014 bestritt er letztmals eine Play-off-Serie. Damals verlor er das Finale der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) als Trainer der Kölner Haie. Knapp zwei Jahre später steht Krupp mit den Eisbären Berlin erstmals wieder in der Endrunde um die Meisterschaft. Wie es der Zufall so will, sind nun die Kölner Haie ab Dienstag im Viertelfinale (19.30 Uhr, Arena am Ostbahnhof) der erste Gegner auf dem Weg zum Titel.
Es ist ein brisantes Duell, vor allem für Krupp. Doch von dieser Brisanz will der gar nichts wissen. Er, der in Köln geboren wurde, der mit den Haien zweimal als Spieler Meister wurde und der sie als Trainer in zwei DEL-Finals führte, sagt: „Das sind alles Fakten aus der Vergangenheit. Aber das steht heute im Hintergrund, denn ich bin Trainer der Eisbären Berlin.“ Krupp verfährt ganz nach dem Motto: Bloß nichts sagen, was den Gegner womöglich zusätzlich motivieren könnte. Obwohl, einen Vorteil hat es dann doch, dass er sich in Köln so gut auskennt: „Wenn unser Mannschaftsbus auf dem Weg zur Halle eine Panne hätte, wüsste ich, wie wir trotzdem hinkommen.“ Ein Spruch, über den der 50-Jährige selbst lachen muss.
Uwe Krupp hat aus den Eisbären in den vergangenen Monaten wieder ein Spitzenteam gemacht. Die Hauptrunde haben die Berliner auf Platz zwei beendet, vor der Saison hatten das der Mannschaft nicht so viele Experten zugetraut. Unter Krupp hat sich neuer Teamgeist entwickelt, der nun Früchte tragen soll. Marcel Noebels sieht in der Chemie in der Mannschaft sogar einen Vorteil für die Serie gegen Köln. „Manchmal schlägt Charakter Qualität“, glaubt der Berliner Stürmer. Personell nämlich sind die Kölner mindestens ebenbürtig, allerdings verlief die Saison der Haie alles andere denn wunschgemäß. So richtig stabil präsentierte sich die Mannschaft nie, auch nach dem Trainertausch von Niklas Sundblad zu Cory Clouston wechselten sich gute und weniger gute Leistungen ab. Nur – anders als zuvor – die guten dabei überwogen. Das war auch in den Pre-Play-offs der Fall, als die Kölner ihre beiden Heimspiele gegen Mannheim gewannen, auswärts aber deutlich verloren.
"Natürlich gibt es auch Reibereien"
„Traditionell ist eine Mannschaft, die aus einer solchen Serie kommt, besser im Rhythmus“, glaubt nicht nur Uwe Krupp. Auch die Kölner selbst erhoffen sich gerade in den ersten 20 Minuten am Dienstag einen Vorteil gegen einen Gegner, der zuletzt acht spielfreie Tage hatte. Doch, so glaubt Krupp, seine Spieler seien gut eingestellt auf Köln und wollten es nach Möglichkeit verhindern, sich früh überraschen zu lassen. Vor allem in Sachen Intensität müssen die Eisbären von Anfang an dagegenhalten, denn die ist laut Kapitän André Rankel in den Play-offs „doppelt so hoch. Da wird um jeden Zentimeter Eis gekämpft und weil du so oft gegen den gleichen Gegner spielst, gibt es natürlich auch Reibereien.“ Das mache dann aber alles gleich „doppelt so viel Spaß.“
Ob es auch Spaß macht gegen den früheren Assistenztrainer Mark Mahon antreten zu müssen, der jetzt Sportdirektor in Köln ist? „Er kennt natürlich unsere Spieler gut, wie ausschlaggebend das sein wird, kann man sich hinterher zurechtschneidern“, sagt Krupp. Kontakt hätte es zwischen den ehemaligen Kollegen zuletzt nicht mehr gegeben, neulich beim Auswärtsspiel der Eisbären in Köln habe man sich aber freundlich die Hand geschüttelt. Brisanz? Fehlanzeige!
Und das große Ganze? Können die Eisbären nach zwei enttäuschenden Jahren womöglich sogar wieder Meister werden und Krupp damit seinen ersten Titel als Trainer feiern? Ist es das, was ihn besonders antreibt? Krupp sagt: „Wir wollen versuchen zu den Mannschaften zu gehören, die ein Wörtchen um den Titel mitredet.“ Geträumt werden darf natürlich, und die Spieler tun das auch. „Ich habe gesehen, wie hier sieben Titel gefeiert wurden. Das will ich auch unbedingt einmal erleben“, sagt Marcel Noebels.
Doch alles der Reihe nach – und dabei bitte nicht zu weit vorpreschen.
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