1. FC Union vor dem letzten Heimspiel des Jahres: Urs Fischer setzt gegen Hoffenheim auf Rotation
Der 1. FC Union wird in der englischen Woche gegen Hoffenheim einige Veränderungen vornehmen. Das Stadion ist erstmals in der Bundesliga nicht ausverkauft.
Die konkreteste Antwort kam ganz zum Schluss der Pressekonferenz und nicht von Trainer Urs Fischer. „Es wird das erste nicht ausverkaufte Heimspiel sein“, sagte Unions Presse- und Stadionsprecher Christian Arbeit und fügte fast schon entschuldigend hinzu: „Das liegt aber nicht an den Zuschauern im Heimbereich.“
Da aus Hoffenheim nur zwischen 800 und 1000 Fans erwartet werden, bleiben im Gästeblock mehr als die Hälfte der Plätze frei. Es ist wieder mal ein kleines Novum in dieser ersten Bundesliga-Saison des 1. FC Union, gehört aber wohl zu jenen, die mit Recht schnell wieder vergessen werden.
Fischer blieb seiner Linie hingegen treu. Der Schweizer Trainer in Diensten von Union machte auch in der Englischen Woche keine Ausnahme und ließ sich vor dem Heimspiel im Stadion An der Alten Försterei gegen die TSG Hoffenheim am Dienstag (20.30 Uhr, live auf Sky) personell nicht in die Karten gucken.
Wie er schon nach dem 1:1 in Paderborn angedeutet hatte, sprach Fischer auch am Dienstag über den Kräfteverschleiß und eventuelle Veränderungen. „Es ist gut möglich, dass es den ein oder anderen Wechsel gibt“, sagte Fischer und man muss kein Hellseher sein, um zu erkennen, dass man im Fischerschen Duktus nicht viel näher an eine definitive Ankündigung kommt.
Christopher Lenz und Felix Kroos sind angeschlagen
An Alternativen mangelt es Union angesichts des 33-Mann-Kaders nicht, auch wenn die Langzeitverletzten Grischa Prömel, Akaki Gogia und Keven Schlotterbeck sowie der junge Laurenz Dehl weiter ausfallen. Christopher Lenz und Felix Kroos sind laut Fischer leicht angeschlagen und bei beiden wird es sich erst am Dienstag endgültig entscheiden, ob sie für das Spiel bereit sind. „Ich bin zuversichtlich“, sagte Fischer.
Selbst wenn Lenz rechtzeitig fit wird, könnte der Linksverteidiger allerdings eine Pause bekommen. Sein Konkurrent Ken Reichel kam zuletzt vor über zwei Monaten zum Einsatz und könnte in die Startelf rücken.
Fischer gilt nicht unbedingt als großer Freund der Rotation. Dem Schweizer ist aber durchaus bewusst, dass die Spielweise seiner Mannschaft kräfteraubend ist, und dementsprechend stellte er in der ersten Englischen Woche Ende Oktober und Anfang November auf.
Mit Torwart Rafal Gikiewicz, Marvin Friedrich, Robert Andrich, Marcus Ingvartsen und Lenz standen nur fünf Profis in allen drei Spielen bei den Bayern, im Pokal in Freiburg und im Derby gegen Hertha in der Startformation.
Auf den übrigen Positionen rotierte Fischer vor allem im mittleren Spiel und schonte unter anderem Torjäger Sebastian Andersson sowie Christopher Trimmel. Vor dem vorletzten Spiel des Jahres zeigte sich Fischer nun aber zufrieden mit dem Fitnesszustand seines Teams. „Die Jungs haben gut regeneriert, die Daten sind positiv“, sagte Fischer.
Florian Hübner trifft auf seinen Bruder Benjamin
Trimmel rechnet dennoch mit einigen Wechseln. „Ich gehe davon aus, dass ein paar frische Kräfte reinkommen“, sagte der Kapitän. Relativ sicher ist, dass Neven Subotic nach zwei Spielen Pause wieder zum Einsatz kommt. Der Verteidiger stand gegen Köln aufgrund muskulärer Probleme nicht im Kader, saß in Paderborn nur auf der Bank und wurde jeweils von Michael Parensen vertreten.
„Micha hat es sehr gut gemacht und wir spielen Dienstag schon wieder, da gilt es auch, die Kräfte einzuteilen“, sagte Fischer in Paderborn. Nun dürfte Subotic Parensen wieder aus der Startelf verdrängen und neben Florian Hübner verteidigen.
Für den 28 Jahre alten Abwehrspieler steht ein besonderes Spiel an, denn sein älterer Bruder Benjamin steht bei Hoffenheim unter Vertrag und dürfte ebenfalls in der Startelf stehen. Fischer kommentierte das mögliche Brüderduell gewohnt nüchtern: „Hübi konzentriert sich auf seine Leistung und auf das Spiel als Ganzes, nicht darauf, ob sein Bruder auf der anderen Seite steht.“