Fußball-Bundesliga: Unsere Fragen an den 24. Spieltag
Dirk Schuster schämt sich für den Rasen in Darmstadt, der HSV will sein 100. Tor gegen Hertha schießen. Und sonst? Unsere Fragen an den 24. Bundesliga-Spieltag.
Wer schämt sich ein bisschen?
Dirk Schuster, der Trainer von Darmstadt 98, hat sich nach dem Spiel am Mittwoch bei Borussia Dortmund entschuldigt. Er schäme sich, „das ist mir peinlich, mit Bundesliga-Niveau hat das nichts zu tun“. Gemeint war nicht der Alle-Bälle-hoch-auf-Sandro-Wagner-Fußball, den Schusters Mannschaft gelegentlich spielt, sondern der – hüstel, hüstel – Rasen im Stadion am Böllenfalltor. „Wir freuen uns, alle 14 Tage auf einem ordentlichen Platz spielen zu dürfen. Und das ist nicht hier“, hat Darmstadts Trainer gesagt. Kein Wunder, dass die 98er drittbeste Auswärtsmannschaft der Liga sind, während sie in der Heimtabelle auf Platz 17 liegen. Der Acker im eigenen Stadion ist einfach Gift für ein technisch derart starkes Team.
Wer ist leicht zu durchschauen?
Der wilde Jagd-Fußball von Bayer Leverkusen hat einen hohen Wiedererkennungswert – leider auch für den Trainer des Gegners. Viktor Skripnik von Werder Bremen hat jedenfalls unter der Woche die richtigen Schlüsse aus seinen Beobachtungen gezogen: Bayers Spiel lebt von Balleroberungen. Wenn wir also den Ball gar nicht haben, kann Bayer ihn auch nicht erobern. „Der Plan war: Wir stehen hinten, warten und nutzen mit schnellen Leuten die Räume.“ So weit Skripnik. Hat ja ganz ordentlich geklappt beim 4:1-Sieg der Bremer in Leverkusen. Mal sehen, ob der FC Augsburg das Bremer Erfolgsrezept am Samstag einfach kopiert. Wäre zumindest einen Versuch wert, nachdem der FCA nun schon neun Spiele auf den ersten Bundesligasieg gegen Leverkusen wartet.
Wo könnte es ein Jubiläum geben?
Beim Hamburger SV warten sie auf das 100. Tor gegen Hertha BSC. Das Problem ist: Sie warten schon seit fünf Spielen darauf. So lange hat der HSV schon nicht mehr gegen die Berliner getroffen.
Was macht eigentlich Tim Wiese?
Der Muskelmann träumt von einer erfolgreichen Rettungsmission bei seiner alten Liebe Werder Bremen. Nicht als Torhüter, der mit seiner Körperfülle das komplette Tor abdecken kann, sondern als Manager, wie er der „Bild“ eröffnet hat. Werders Sieg in Leverkusen hat der Wechselstimmung und Tim Wieses Ambitionen einen herben Dämpfer verpasst. Dabei hat der verhinderte Manager klare Vorstellungen, was Werder braucht: erst mal einen neuen Trainer. Sein Favorit? Torsten Frings. Dessen Qualifikation? Lange Haare.
Und sonst?
Als hätte es Philipp Lahm schon geahnt: Nach dem Sieg seiner Bayern in Wolfsburg hat er erleichtert zur Kenntnis genommen, dass die Münchner damit auch am Ende der englischen Woche und nach dem Duell mit Borussia Dortmund auf jeden Fall noch Tabellenführer sein werden. Allerdings droht der Vorsprung bei einer Niederlage gegen den BVB auf dürftige zwei Punkte zu schrumpfen. Dass die Bayern dann trotzdem alles noch in der eigenen Hand haben, könnte sich als trügerisch herausstellen. Die Münchner müssen nämlich noch gegen Hertha spielen; der BVB hat das schon hinter sich.
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