zum Hauptinhalt
Ku’damm und Kruse. Leon Dajaku fühlt sich wohl in Berlin.
© imago images/Christian Schroedte

Sein Vorbild ist Cristiano Ronaldo: Union-Stürmer Leon Dajaku will nicht nur ein großes Talent bleiben

Bayern-Talent Leon Dajaku will sich beim 1. FC Union durchsetzen. Wie das funktioniert, hat er an der Säbener Straße gesehen.

Leon Dajaku lächelt viel. Auch mehrere Wochen nach seinem Leihwechsel vom FC Bayern zum 1. FC Union freut sich der 19-Jährige sichtbar über sein neues Abenteuer. In Berlin, sagte Dajaku am Dienstag bei seiner ersten Interviewrunde als Union-Spieler, „gefällt es mir sogar sehr“.

Dabei verliefen die ersten Wochen relativ bescheiden. Seit seiner Ankunft im Januar hat Union nur einen Punkt aus vier Spielen geholt, und Dajaku schaffte es nur zweimal in den Kader. Wohl fühlt er sich trotzdem, hat es sich in Berlin bereits bequem gemacht. Eine Wohnung hat er am Ku’damm gefunden, in der Kabine sitzt er neben Max Kruse. „Ich wurde sehr gut aufgenommen“, sagt Dajaku. Besonders Christian Gentner, den er aus gemeinsamer Zeit beim VfB Stuttgart kennt, soll sich um den jungen Neuzugang gekümmert haben.

[Mehr guten Sport aus lokaler Sicht finden Sie – wie auch Politik und Kultur – in unseren Leute-Newslettern aus den zwölf Berliner Bezirken. Hier kostenlos zu bestellen: leute.tagesspiegel.de]

Dajaku ist nur der letzte einer langen Reihe von Spielern aus der VfB-Jugend, die in den vergangenen Jahren für Aufsehen sorgten. Wie Serge Gnabry, Timo Werner und Joshua Kimmich vor ihm landete der begabte Offensivspieler mit seinem Wechsel zum FC Bayern 2019 ziemlich schnell bei einem Topverein. Und auch, wenn er in München nur zweimal für die Profis spielen durfte, verdiente er sich auch dort einen Ruf als großes Talent. Bei Union wolle er nun zeigen, „dass das nicht nur Gerede ist“.

Doch anders als Bayern hat der Köpenicker Klub keine zweite Mannschaft in der dritten oder vierten Liga, in der ein junger Spieler Spielpraxis sammeln kann. Und mit der Rückkehr von Joel Pohjanpalo und der Ankunft des anderen Januar-Neuzugangs Petar Musa ist der Konkurrenzkampf im Angriff nun noch einmal größer geworden. Doch das sieht der lächelnde Stürmer eher als „Ansporn. Ich will ja Bundesligaspieler sein, und nicht Drittligaspieler.“

„Ich will mich definitiv hier durchsetzen“

An Konkurrenz sei er durch seine Zeit in München ohnehin gewöhnt. An der Säbener Straße, erzählt Dajaku, habe er auch ein gewisses Arbeitsethos erlernt. „Obwohl sie dort alle Weltklassespieler sind, wollen sie in jeder Einheit 100 Prozent geben. Das ist für einen jungen Spieler faszinierend“, schwärmt er über seine früheren Kollegen. „Faszinierend“ finde er auch den Fleiß seines Vorbilds Cristiano Ronaldo, und „wie er jahrelang für den Erfolg geackert hat“.

Ackern will der 19-Jährige nun auch selbst beim Köpenicker Arbeiterverein. „Ich will mich definitiv hier durchsetzen“, sagt Dajaku. Aber auch, wenn er im Moment nicht jede Woche spielt, setze er sich nicht zu sehr unter Druck. „Ich bin hierher gekommen, um mich weiterzuentwickeln, und das wird auch so kommen.“

Unter Zeitdruck ist er erst einmal nicht: einen Leihvertrag bei Union hat er laut transfermarkt.de bis 2022 – danach soll es für die Berliner eine Kaufoption geben. Zwar will Dajaku schon in diesem Sommer noch abwägen, ob er tatsächlich so lange bleibt. Unvorstellbar ist es aber nicht, vor allem wenn er sich bis dahin in die Mannschaft gekämpft hat. Er wolle „Spiele sammeln und nicht Vereine“, sagt Dajaku. Und schließlich gefällt es dem Schwaben in Berlin.

Zur Startseite