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Durcheinander im Strafraum. Hier triftt Mo Idrissou für Kaiserslautern.
© dpa
Update

Ausgleich in letzter Minute: Union schafft Remis nach dramatischer Schlussphase

Der 1. FC Union holt zum Auftakt in der Zweiten Bundesliga einen Punkt beim Bundesliga-Absteiger Kaiserslautern. Während des Spiels sahen die Berliner erst wie der sichere Sieger, dann wie der Verlier aus.

Michael Parensen rannte. Er schrie und er jubelte. Mit ihm feierten die Fans des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union. Der Mittelfeldakteur der Berliner rastete wie seine Mitspieler kurz nach der Pause des Auswärtsspiels beim 1. FC Kaiserslautern vor Freude aus. Seine 1:0-Führung nach einem Flachschuss in die rechte untere Ecke beflügelte die Gäste. Auf einmal wurden Kräfte frei, die in der ersten Hälfte noch im Verborgenen geblieben waren. Nach 52 Minuten gab es noch einmal dasselbe Bild. Wieder hüpften die 400 mitgereisten Berliner Fans unter den 31 680 Zuschauern wild umher. Diesmal hatte Patrick Zoundi zuerst Kaiserslauterns Torhüter Sippel aussteigen lassen und dann erfolgreich das linke untere Ecke anvisiert. 2:0- der Traumstart war greifbar nah.

Doch Bundesliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern kämpfe verzweifelt und kam zurück. Der Pfälzer Neuzugang Mohamadou Idrissou von Eintracht Frankfurt erzielte in seinem ersten Pflichtspiel für seinen neuen Arbeitgeber zwei Treffer. Die beiden Kopfballtore in der 58. und 72. Minute verschafften dem Aufstiegsmitfavoriten eine zweite Luft. Als sein Teamkollege Hendrick Zuck vier Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit sogar noch das 3:2 markierte, glaubten wohl nur noch wenige an einen Punktgewinn der Berliner. Doch der 1. FC Union gab nicht auf und kam in der 90. Minute doch noch zum 3:3-Ausgleich.

Verteidiger Marc Pfertzel machte die Berliner glücklich und sicherte den moralisch wertvollen Punkt. „Es war ein außergewöhnliches Spiel, aber ich bin die Stimmung auf dem Betzenberg gewohnt“, sagte der Ex-Lauterer Fabian Schönheim. „Nach einem 2:3-Rückstand zurückzukommen, ist schön. Aber es war bitter, die 2:0-Führung aus den Händen gegeben zu haben.“

Das sah auch Uwe Neuhaus so. „Wir hätten das Spiel nach dem 2:0 entscheiden müssen“, sagte der Trainer des 1. FC Union. „Der Auftakt in die zweite Halbzeit war optimal, wir haben zwei Konter gesetzt und waren damit erfolgreich.“ In Sachen Mannschaftsaufstellung war Neuhaus wieder für eine Überraschung gut gewesen. Mit Torsten Mattuschka saß der Kapitän nur auf der Bank, weil er in den letzten Wochen „nicht aus dem Quark gekommen war“, wie Neuhaus sagte. Für Mattuschka spielte der Tunesier Tijani Belaid von Beginn an.

Zudem gab es in der Defensive gegenüber der Stammelf der vergangenen Saison gleich vier Umstellungen, wobei nur das verletzungsbedingte Fehlen von Außenverteidiger Patrick Kohlmann die Pläne von Neuhaus wirklich durchkreuzte. Für Kohlmann, den eine hartnäckige Bauchmuskelentzündung zum Zuschauen zwang, spielte Maurice Trapp links hinten. Um ihn herum gaben erwartungsgemäß drei Neulinge ihr Punktspieldebüt für den 1. FC Union. Daniel Haas stand im Tor. Die Innenverteidigung bildeten Roberto Puncec und Fabian Schönheim. Marc Pfertzel auf der rechten Abwehrseite und Markus Karl auf der Sechser-Position waren im Moment des Anpfiffs im Vergleich zur jüngsten Spielzeit die einzigen „Überlebenden“ im Bereich, der hauptsächlich für die Verhinderung von Gegentoren verantwortlich ist.

Mattuschka kam in der Schlussphase noch in die Partie und wurde auch in dieser kurzen Zeit Zeuge des spektakulären Auf und Ab. Er erlebte das 2:3 live auf dem Platz, aber auch das 3:3. Ein bisschen war es wie in der vergangenen Spielzeit. Union schießt viele Tore, bekommt aber auch jede Menge hinein.

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