Antisemitische Vorfälle beim Spiel gegen Haifa: Union ermittelt ersten Täter und beantragt bundesweites Stadionverbot
Der 1. FC Union verhängt gegen den identifizierten Täter weiterhin ein unbefristetes Hausverbot und hat zudem das Landeskriminalamt informiert.
Nach den antisemitischen Vorfällen beim Conference-League-Spiel des 1. FC Union Berlin gegen Maccabi Haifa ist ein erster Täter ermittelt worden. Das teilte der Fußball-Bundesligist am Mittwoch mit. Gegen den Täter, der beim Spiel eine Gruppe deutscher Fans von Maccabi Haifa attackiert hatte, sei ein Ausschlussverfahren aus dem Verein eingeleitet worden.
„Wir haben daher alle uns zur Verfügung stehenden Maßnahmen eingeleitet, um diese Person aus unseren Reihen zu entfernen. Alle uns vorliegenden Informationen haben wir darüber hinaus an das ermittelnde Landeskriminalamt übermittelt“, wird Union-Präsident Dirk Zingler in der Mitteilung zitiert.
Der identifizierte Täter erhält zudem ein unbefristetes Hausverbot sowie ein Zutrittsverbot zu allen Veranstaltungen des Vereins. Union beantragt beim Deutschen Fußball Bund zudem ein bundesweites Stadionverbot. Der Staatsschutz des Berliner Landeskriminalamtes ermittelt zudem gegen mehrere Personen, unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Publik geworden waren die Vorfälle zunächst durch Mitteilungen des Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.
Ein Nachspiel droht dem Verein auch von Seiten der Uefa. Die Europäische Fußball Union hat am Dienstag eine disziplinarische Untersuchung eingeleitet. Auch die 45 eingetragenen Fanclubs der Köpenicker haben ihre uneingeschränkte Bereitschaft erklärt, bei der Aufklärung zuzuarbeiten und mitzuhelfen. (dpa)