Sieg gegen Kaiserslautern: Union Berlin schnappt sich Rang drei
Lange tat sich Union Berlin schwer gegen Kaiserslautern. In den Schlussminuten aber sorgte Torjäger Sebastian Polter für die Wende.
Auf der Tribüne saßen sein Bruder samt Schwägerin, extra angereist aus Kroatien zur moralischen Unterstützung und am Vormittag hatte Damir Kreilach schon reichlich Zuwendung in Form von Geschenken erhalten. Schließlich war dieser Ostersonntag gleichzeitig sein Geburtstag. Nun war es an der Zeit, die Mitspieler zu beschenken. Dem kroatischen Mittelfeldspieler des 1. FC Union Berlin waren in der ersten Aprilwoche kurioser Weise zwei Eigentore in drei Spielen unterlaufen und das er nun wieder in die richtige Richtung traf, darf der Berliner Zweitligist als Symbol des Aufbruchs und der Hoffnung für die kommenden, letzten Wochen dieser Saison werten. Kreilach erzielte beim 3:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern das wichtige Führungstor.
Durch den Sieg beendeten die Köpenicker ihre Serie von drei erfolglosen Spielen und kletterten auf dritten Tabellenplatz. „Wir haben mit viel Geduld gespielt und insgesamt ein starkes Spiel abgeliefert“, sagte Kreilach.
Die Verunsicherung der vergangenen Tage war Union nicht anzumerken. Mit viel Energie und Zutrauen gingen sie vor 21379 Zuschauern die ersten Minuten an. Gerade Kreilach war anzumerken, dass er seine Missgeschicke gegen Hannover und Düsseldorf wettmachen wollte. Innerhalb weniger Minuten näherte er sich immer mehr einem Treffer. Zuerst vergab der 28-Jährige nach Querpass von Felix Kroos, kurz darauf wurde bei einem Kopfball von ihm zurecht auf Abseits entschieden. Dann war es aber soweit. Eine Flanke von Steven Skrzybski hoppelte durch den Strafraum, Kaiserslauterns Mwene und Kreilach gingen zum Ball und irgendwie spitzelte der Berliner diesen ins Tor.
Polter erlöste Union per Kopf
Die abstiegsbedrohten Gäste spielten nach dem Gegentor aber munter mit und kamen ihrerseits zu Chancen. Was Kreilach auf Berliner Seite, war Marcel Gaus für Kaiserslautern. Wenn die Mannschaft von Trainer Norbert Meier zu Chancen kam, dann durch den 27-Jährigen. Dass Kaiserslautern dem Ausgleich schon Mitte der ersten Halbzeit nahe war, lag daran, dass Union nach der Führung unverständlicher Weise zwei Gänge zurückschaltete.
Nach der Pause nahmen die Gastgeber das Tempo der Anfangsphase aber wieder auf. Ein Treffer von Sebastian Polter wurde die Anerkennung berechtigter Weise nicht anerkannt. Der Berliner Stürmer stand nach Zuspiel von Skrzybski klar im Abseits. Union drängte auf das zweite Tor, leistete sich aber in der Defensive die entscheidende Nachlässigkeit. Als Gaus von links am Strafraum entlang dribbelte, störten Stephan Fürstner und vor allem Polter zu halbherzig und der Lauterer traf zum Ausgleich. Union antworte mit wütenden Angriffen und hatte Pech. Kreilach traf im Gegenzug zum 2:1, doch das Tor zählte nicht.
Abseits entschied Schiedsrichter Benjamin Brand und lag dabei komplett falsch. Gleich zwei Lauterer hatten noch hinter Kreilach gestanden. Als Brand danach den Berlinern auch noch einen Elfmeter verweigerte, drohte er zur entscheidenden Figur dieses ansehnlichen Spiels zu werden.
Union wollte sich dem Schicksal aber nicht ergeben und drängte auf eine sportliche Entscheidung. „Wahnsinn. Es war keine Selbstverständlichkeit, dass wir nach all den Fehlentscheidungen noch einmal so zurückgekommen sind“, sagte Unions Trainer Jens Keller. „Zumal die letzten Wochen für uns nicht so gut gelaufen sind.“
Die Erlösung kam dann fünf Minuten vor dem Ende in Form eines Kopfballs von Polter. Eine Flanke von Kristian Pedersen drückte der bullige Angreifer über die Linie, die Alte Försterei tobte. Die Zuschauer hatten sich kaum wieder beruhigt, da staubte der eingewechselte Philipp Hosiner zum 3:1 ab. Die Vorlage dazu kam von Damir Kreilach, wem sonst.