Eishockey: Preussen Berlin: Uli Egen: „Wir müssen uns noch verstärken“
Am Freitag wird es ernst, die Preussen starten mit dem Spiel in Hannover in die neue Saison. Uli Egen im Interview über die Ziele des Oberligisten.
Uli Egen, hätte man Ihnen vor 18 Jahren in Berlin gesagt, Sie würden mal aufgeregt sein vor dem Start der Oberligasaison…
...dann hätte ich gesagt, geht’s noch? Nein, im Ernst: Damals war ich Trainer der Eisbären in der DEL, hatte davor aber schon die Juniors in der dritten Liga betreut. Eigentlich ist die Liga bis zu einem gewissen Grad egal, wenn nur die Herausforderung stimmt. Und die stimmt bei den Preussen. Wir haben hart gearbeitet und sind froh, dass es am Freitag losgeht.
Sie spielen bei den Hannover Indians und am Sonntag kommt Essen in die Halle am Glockenturm. Ein Team, das um den Aufstieg spielt. Wo sehen Sie die Preussen?
Das sind zwei Teams aus den Top vier. Aber natürlich wollen wir etwas mitnehmen aus den Spielen, aber wir haben personell noch Probleme. Mit sechs Verteidigern und neun Stürmern kann ich die Saison nicht durchstehen. Wir werden jetzt erst einmal zwei Nachwuchstalenten eine Chance geben, Nilas Meißner und Lukas Pilz werden im Kader sein, was auch gut ist. Aber sicher muss etwas passieren personell, denn wenn dann erst die Play-offs kommen.
Was ist denn das Saisonziel, so minimal gesehen?
Wir wollen in die Play-offs und das geht auch über die Pre-Play-offs. Platz zehn muss es also mindestens sein.
"Die Euphorie im Umfeld ist groß, für das Heimspiel am Sonntag sind schon viele Karten verkauft"
Das klingt bei 13 Mannschaften in der Oberliga Nord nicht so ambitioniert.
Das mag so sein. Aber wir wollen uns ja kontinuierlich verbessern, haben den Plan, nach oben zu kommen. Geld für Verstärkungen ist da, wir werden in den nächsten Wochen einen besseren Kader haben. Erst einmal müssen wir vielleicht etwas Geduld haben, aber das wissen die Fans ja. Die Euphorie im Umfeld ist groß, für Sonntag sind schon sehr viele Karten verkauft worden. Die Zuschauer können sich davon überzeugen, dass wir für ehrliches, bodenständiges Eishockey stehen. Das kommt in Berlin an, da bin ich mir sicher.
Sie kommen aus Füssen, haben aber als Spieler bei den Preussen und Trainer bei den Eisbären lange in Berlin gelebt. Nun sind Sie wieder hier, wie fühlt sich das an?
Ich bin kein neuer kanadischer Eishockeytorwart, der sagt, alles toll und die Fans sind super und überhaupt. Ich kenne und liebe Berlin, mit seiner Zerrissenheit und seinen schönen Seiten. Gefühlt war ich nie weg, ich habe viele Freunde hier. Meine älteste Tochter wurde in Berlin geboren. So etwas verbindet.
Uli Egen, 62, kam als Eishockey- Nationalspieler auf 62 Länderspiele und spielte einst unter anderem beim BSC Preussen Berin. Von 2000 bis 2002 trainierte er die Eisbären, seit dieser Saison betreut er die Preussen in der Oberliga. Am Sonntag empfangen die Preussen um 16 Uhr die Moskitos Essen zu ihrem ersten Heimspiel in der Eissporthalle Charlottenburg an der Glockenturmstraße.