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Eishockey: Über Berlin nach Vancouver

Travis Mulock spielt sich bei den Eisbären in Olympia-Form.

Berlin - In diesen Tagen gibt Travis Mulock seinen Kollegen gerne ein bisschen Unterricht in kanadischer Landeskunde. Er berichtet dann von dem herrlichen Zusammenspiel der Berge mit dem Ozean und von „der schönsten Stadt der Welt“. Gemeint ist Vancouver. Mulock ist nur 20 Minuten entfernt von Vancouver aufgewachsen, in einem kleinen Städtchen names Langley. Knapp zwei Wochen muss er sich noch gedulden, bis er mit der deutschen Eishockeynationalmannschaft dorthin zurückkehren wird – zu den Olympischen Spielen.

„Für mich ist das Größte, vor den Augen meiner Familie und meiner Freunde zu spielen“, erzählt er. Dass Mulock in seiner Heimat für Deutschland aufs Eis laufen wird, verdankt der gebürtige Kanadier seinen Vorfahren. Und einem besonders ausgeprägtem Talent fürs Eishockeyspielen, das er zuletzt am Sonntag zur Schau stellte. Beim 6:3-Erfolg seiner Eisbären über Mannheim erzielte der 24 Jahre alte Stürmer drei Tore, es war sein erster Hattrick als Profi oder „einer dieser Tage, an denen alles passt“, wie er es ausdrückt. „Ich bin zurzeit einfach super in Form.“ So sieht es aus: 16 Tore und 19 Vorlagen hat Mulock in dieser Saison bereits für die Berliner erspielt – nur seine routinierten Teamkameraden Steve Walker, Denis Pederson und Jeff Friesen können mehr vorweisen. Kein Wunder, dass auch Eisbären-Coach Don Jackson von einer „herausragenden Entwicklung“ seines vielseitigen Angreifers spricht.

Vor der laufenden Spielzeit kam Travis Mulock vom EC Bad Tölz aus der Zweiten Liga zum Deutschen Meister und damit zu seinem älteren Bruder Tyson, der schon zwei Jahre zuvor aus Essen nach Berlin gewechselt war. Von Beginn an spurtete der jüngere der beiden ganz vorne im Berliner Team mit und hatte im Gegensatz zu seinem Bruder keinerlei Anpassungsschwierigkeiten – vielleicht auch, weil er einen kleinen Wettbewerbsvorteil besitzt: Als einer von wenigen Profis schaffte Travis Mulock aus der Zweiten Liga heraus den Sprung in die deutsche Nationalmannschaft, bei der er zuletzt ähnlich herausragend auftrat wie im Klub.

In Zeiten, in denen die Eisbären angesichts eines riesigen Vorsprungs laut Mulock „selbst gar nicht mehr auf die Tabelle schauen“ motiviert sich der Deutsch-Kanadier auch vor dem Spiel am Dienstag bei den Krefeld Pinguinen (Beginn 19.30 Uhr) mit dem Gedanken an Olympia. „Ich will mein gutes Level mindestens halten“, sagt Travis Mulock, „damit ich in Vancouver mein bestes Eishockey zeigen kann.“ Katrin Schulze

Katrin Schulze

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