PSG-Stars Neymar, Mbappé, Cavani: Tuchels Jungs greifen nach dem WM-Titel
Die Fußball-WM könnte für Thomas Tuchel bei Paris Saint Germain zum Problem werden. Beim Trainingsauftakt fehlen acht Spieler – darunter Neymar, Kylian Mbappé und Edinson Cavani.
Wenn Thomas Tuchel im September nach eklatantem Fehlstart von einem entnervten Paris-Saint-Germain-Scheich entlassen wird, weiß er, woran es gescheitert ist. An der Weltmeisterschaft. Neymar, Kylian Mbappé, Edinson Cavani – es sind die Spieler von PSG, die bislang die Schlagzeilen bei der Weltmeisterschaft bestimmen. Tuchel musste beim Trainingsauftakt des Französischen Meisters gleich auf acht Spieler verzichten, die von Freitag an noch bei der WM im Viertelfinale aktiv sind.
Thiago Silva, Marquinhos und Neymar bei Brasilien, Mbappé, Presnel Kimpembe und Alphonse Areola bei Frankreich, dazu der Belgier Thomas Meunier und eben Cavani bei Uruguay – es ist eine illustre Pariser Runde, die da in Russland noch nach dem Goldpokal greift. „Die Pariser im Viertelfinale“, hieß es auf der Klub-Homepage über die acht Profis. Der Verein des reichen katarischen Geschäftsmanns Nasser Al-Khelaifi berichtet nicht ohne Stolz ausführlich über die starken Leistungen seiner Spieler bei der WM. Und fest steht schon jetzt: Ein PSG-Star wird es definitiv ins Finale von Moskau am 15. Juli schaffen.
Denn in den Viertelfinale waren acht Spieler des französischen Serien-Champions unter sich: Brasilien traf auf Belgien, Frankreich spielte gegen Uruguay – und die Gewinner spielen im Halbfinale gegeneinander. „Ich freue mich, ihn zu treffen“, sagte der derzeit angeschlagene Cavani bereits mit Blick auf das bevorstehende Wiedersehen mit Frankreichs Mbappé.
Der 19 Jahre alte Franzose sticht bei der WM bislang ganz besonders hervor. Während Neymar wieder einmal mehr wegen seiner Schauspieleinlagen statt seiner Tore im Fokus steht, liegen die Fans in der Heimat Mbappé zu Füßen. Mit seiner Schnelligkeit nahm er die träge Defensive der Argentinier im Achtelfinale fast im Alleingang auseinander. Hinter Legende Pelé ist er nun der zweitjüngste Doppeltorschütze einer WM, in der Heimat überschlug sich die Presse mit Lobeshymnen auf den Stürmer, für den die Pariser im Vorjahr 180 Millionen Euro an den AS Monaco bezahlt hatten.
Nur noch zwölf Bundesliga-Spieler im WM-Turnier
PSG ist also der dominierende Klub dieser WM, auch wenn der Englische Meister Manchester City mit elf Spielern zahlenmäßig sogar noch stärker in der zweiten K.-o.-Runde vertreten ist. Überhaupt ist es wieder die englische Premier League, die die meisten Profis in der Endphase des Turniers stellt. 51 Spieler verdienen ihr Geld auf der Insel, darunter eben auch der komplette Kader der Three Lions.
Die Bundesliga ist nur noch mit zwölf Spielern in Russland vertreten, nachdem sich die DFB-Elf bereits in der Vorrunde verabschiedet hatte. Das größte Deutschland-Kontingent haben die Kroaten, wo in Andrej Kramaric (Hoffenheim), Tin Jedvaj (Leverkusen), Ante Rebic (Frankfurt) und Marko Pjaca (Schalke) gleich vier Akteure in Deutschland unter Vertrag stehen.
Ob Thomas Tuchel derweil noch neue Spieler im Training begrüßen kann, ist eher unwahrscheinlich. Schließlich hat PSG immer noch Ärger mit dem Financial Fairplay, weshalb nun wieder die Uefa gegen die Pariser ermittelt. Tuchel selbst hätte mit einem weiteren Topspieler natürlich kein Problem. „Ich habe keine Angst vor all den Stars“, sagte der 44-Jährige bereits bei seiner Vorstellung. (dpa)