1. FC Union beim 1. FC Nürnberg: Trotz Platz zwei: Jens Keller ist nur "einigermaßen zufrieden"
Sieben Spiele, 14 Punkte und Tabellenplatz zwei - es läuft beim 1. FC Union. Heute treten die Köpenicker beim 1. FC Nürnberg an - und könnten dort Vereinsgeschichte schreiben.
Am Donnerstagnachmittag bestieg die Mannschaft des Zweitligisten 1. FC Union selbstbewusst den Bus nach Nürnberg. Dort will sie heute (18.30 Uhr) beim Club ihre Erfolgsserie fortsetzen. Aktuell stehen die Köpenicker als Tabellenzweiter sogar auf einem direkten Aufstiegsplatz zur Ersten Bundesliga. In Nürnberg muss Union erneut auf den verletzten Torjäger Collin Quaner verzichten, und es könnte gut sein, dass der schwedische Flügelspieler Simon Hedlund sein Debüt in der Startelf gibt. Ausflippende Spieler hat man in den letzten Tagen im Stadion An der Alten Försterei aber nicht gesehen. „Keiner hat etwas dagegen, wenn es so bleibt. In der Tabelle ist alles eng beieinander. Nach einem Spieltag kann man schon wieder weiter unten stehen“, sagt Kapitän Felix Kroos.
Sollte es auch in Nürnberg mit einem Sieg klappen, würde Union nicht nur seine Spitzenposition festigen, sondern auch Vereinsgeschichte schreiben. Fünf Siege gelang in der gesamtdeutschen Zweitliga-Historie des Klubs erst einmal, in der Spielzeit 2001/02 unter Trainer Georgi Wassilew. „Ich möchte den Rekord, aber vor allem geht es um die Punkte für die Mannschaft“, sagt Jens Keller. Der Trainer mag sich trotz des guten Starts nicht dazu hinreißen lassen, den Aufstieg in die Bundesliga als Ziel auszurufen. Dennoch hört es sich etwas komisch an, wenn er meint, nur „einigermaßen zufrieden“ zu sein. Keller pocht darauf, seine Mannschaft hätte in den ersten drei sieglosen Begegnungen mehr Punkte holen können. „Der Tabellenstand ist schön. Nach sieben Spieltagen ist aber noch keiner ab- oder aufgestiegen“, sagt Keller. „Wichtig ist, dass die Mannschaft weiß, worauf es ankommt. Wir müssen konzentriert weiter arbeiten. Wir wollen punkten.“
In Nürnberg ist Union das beim letzten Auftritt nicht gelungen. Am 23. April setzte es eine 2:6-Klatsche, obwohl die Köpenicker zur Pause nach Toren von Adrian Nikci und Damir Kreilach mit 2:0 geführt hatten. Keller hat keine Bedenken, dass dieses dramatische Spiel noch in den Gedanken der Unioner herumspukt: „Wir konzentrieren uns auf den Moment. Ich wüsste nicht, warum das 2:6 bei den Spielern im Kopf sein sollte.“