Unsere Fragen an den 23. Spieltag: Trifft der Bayernbesieger-Fluch auch den VfL Bochum?
Wie schlägt sich der VfL beim VfB Stuttgart? Warum müssen die Bayern gegen Fürth aufpassen? Und warum ist Mainz gegen Leverkusen der Höhepunkt des Spieltags?
Was macht der Bayernbesieger-Fluch?
Nimmt den VfL Bochum ins Visier, der vorige Woche einen sensationellen 4:2-Erfolg gegen den Tabellenführer, Titelverteidiger und Rekordmeister Bayern München gelandet hat. Das macht natürlich etwas mit einer Mannschaft, die solche Höhenflüge nicht gewohnt ist. „Irgendwann musst du ja mal wieder runterkommen“, sagt VfL-Trainer Thomas Reis. Keine Angst.
Nach Lage der Dinge wird das am Samstag um kurz vor halb sechs der Fall sein, wenn das Auswärtsspiel der Bochumer beim Vorletzten VfB Stuttgart abgepfiffen wird. Die jüngsten acht Teams, die den FC Bayern in der Bundesliga geschlagen haben, schafften es nicht, auch das folgende, vermeintlich viel einfachere Spiel zu gewinnen.
Eine Ausnahme gab es allerdings im Herbst, als Borussia Mönchengladbach nur vier Tage nach dem 5:0-Sieg gegen die Bayern im DFB-Pokal auch das nächste Spiel in der Liga gewann. Gegen den VfL Bochum.
Wer muss sonst noch aufpassen?
Die Bayern natürlich, die es am Sonntag mit einer der Mannschaften der Stunde zu tun bekommen. Gut, streng genommen handelt es sich bei der Spielvereinigung Greuther Fürth weiterhin um den abgeschlagenen Tabellenletzten der Bundesliga, während die Bayern, ebenso weiterhin, auf Platz eins liegen – und in fast 60 Jahren Bundesliga nur zweimal der Letzte beim Ersten gewinnen konnte.
[Der tägliche Nachrichtenüberblick aus der Hauptstadt: Schon rund 57.000 Leser:innen informieren sich zweimal täglich mit unseren kompakten überregionalen Newslettern. Melden Sie sich jetzt kostenlos hier an.]
Aber, Vorsicht, ihr Wackel-Bayern! Fürth hat in der Rückrunde weniger Gegentore kassiert als die Münchner. Und von den jüngsten sechs Begegnungen hat die Spielvereinigung lediglich eine verloren. Von einer solchen Bilanz können die Münchner derzeit nur träumen.
Wer kann gleich abschenken?
Na, Hertha BSC natürlich. In Fürth verloren, sogar gegen die taumelnden Bayern eine Klatsche kassiert – und jetzt kommt der Angstgegner. Fünfmal ist das sächsische Franchiseunternehmen Rasenballsport Leipzig aus Fuschl am See (Österreich) im Olympiastadion angetreten, fünfmal verließ es den Platz als Sieger. Am Sonntag kommt es zum sechsten Aufeinandertreffen. Ausgang? Offen! Glaubt man den Hertha-Fans (Gemütszustand: allzeit optimistisch), ist alles drin: von 1:4 bis 0:7.
[Mehr guten Sport aus lokaler Sicht finden Sie – wie auch Politik und Kultur – in unseren Leute-Newslettern aus den zwölf Berliner Bezirken. Hier kostenlos zu bestellen:leute.tagesspiegel.de]
Was macht Ylenia?
Noch bevor das Orkantief die Tabelle der Bundesliga durcheinanderwirbeln kann, hat Ylenia die ersten Opfer gefordert. In Berlin-Köpenick, an der Alten Försterei des 1. FC Union, hat es eine stattliche Tanne erwischt, die in der Weihnachtszeit stets in festlichem Lichterglanz erstrahlte. „Der Baum ist hin. Wir sind alle sehr traurig“, verkündete Pressesprecher Christian Arbeit bei der Pressekonferenz vor Unions Auswärtsspiel in Bielefeld, bevor es wieder um profane sportliche Dinge ging. Oder um Max Kruse.
Und sonst?
Kommt das Schönste am 23. Spieltag nicht zum Schluss – sondern gleich zu Beginn. Besser als am Freitagabend, wenn Bayer Leverkusen in Mainz antritt, wird es diesmal nicht. Zumindest nicht tabellarisch. Das Duell des Dritten gegen den Neunten ist an diesem Wochenende das Höchste der Gefühle. Der asiatische Markt wird schon ganz wuschig.