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Unions Leitfiguren: Trainer Norbert Düwel (l.) und Präsident Dirk Zingler.
© imago/Matthias Koch

1.FC Union im Trainingslager: Trainer Norbert Düwel soll seinen Weg fortsetzen

Unions Präsident Dirk Zingler räumt ein, dass Trainer Norbert Düwel in der Hinrunde zeitweise zu forsch war, stärkt ihm aber den Rücken.

Dirk Zingler hat in den vergangenen Tagen einige Temperatursprünge mitgemacht. Der Präsident des 1. FC Union war in St. Petersburg bei minus 20 Grad geschäftlich unterwegs. In Berlin erlebte er seinen Zwischenstopp bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Und im am Montag zu Ende gehenden Trainingslager seiner Mannschaft in Andalusien genoss der 50-Jährige Spaniens Sonne bei bis zu 16 Grad plus.

Im sportlichen Bereich haben sich Unions Zweitliga-Profis im übertragenen Sinn im ersten Halbjahr hochgehangelt. Kein Wunder, dass Zingler nun unter Palmen etwas entspannt auf den Trainingsplatz und die Rückrunde schauen kann. Sein Eindruck vom Team ist sehr gut. „Die Entwicklung der Mannschaft in den letzten Monaten setzt sich fort“, sagte Zingler am Rande des zweiten Testspiels gegen PFC Ludogorets Razgrad, das die Berliner am Sonntag nach einem Treffer von Sebastian Polter 1:0 gewannen. Gegen den amtierenden bulgarischen Double-Gewinner konnte Mittelfeldspieler Maximilian Thiel nicht mitwirken. Er zog sich am Sonnabend im Training eine Schulterverletzung zu. Am Dienstag erfolgt eine MRT-Untersuchung in Berlin.

Zingler verteidigte noch einmal den Umbruch im Sommer, der mit dem Abgang von Trainer Uwe Neuhaus begonnen hatte. „Der Anfang war schwierig, es ist normal, dass es ein bissen rappelt und sich vieles neu finden muss. Der Abgang von Torsten Mattuschka hat diesen Effekt noch verstärkt“, erklärte Zingler. „Ich bin überzeugt davon, dass die Truppe eine gute Zukunft hat. Wir werden diese im Sommer durch weitere Akteure ergänzen. Wir wollen aber nicht versuchen, unseren Altersdurchschnitt auf 21 zu drücken.“

Der 1.FC Union will in zwei oder drei Jahren die Spitze der Zweiten Liga erreichen

Zingler räumte ein, dass der neue Trainer Norbert Düwel am Anfang zu forsch gewesen sei. „Er kam her und wollte Dinge verändern. Er hat dann das eine oder andere korrigiert. Die Bereitschaft dazu erwarte ich auch. Wenn man stur ist und die Dinge durchzieht, hätte ich eher Bedenken.“ Außenstehende glauben, dass sich Düwel verändert habe, nachdem in der Union-Krise beim 47-Jährigen jegliche Lockerheit verloren gegangen zu sein schien. „Vielleicht ist er eher wieder der Norbert Düwel aus dem Juli, der Trainer ist wieder entspannter“, sagte Zingler.

Düwel soll seinen Weg fortsetzen. In dieser Saison, in der Union im Lizenzantrag mit 41 Punkten kalkuliert hat, bleibt das Ziel der Klassenerhalt. Die Bundesliga gehört aber in Köpenick weiter zu den mittelfristigen Begehren. „Ich denke schon, dass es zwei, drei Jahre dauert, bis wir an die Spitze der Zweiten Liga herankommen“, sagte Zingler. Investoren oder strategische Partner können dabei durchaus den Weg pflastern. „Wir schließen keine im Profifußball übliche Finanzierungsart aus“, erklärt Zingler.

In der aktuellen Transferperiode soll maximal noch in einen Linksverteidiger investiert werden. Verlassen wird die Berliner hingegen Adam Nemec. Der Slowake löste am Sonntag seinen bis 2016 gültigen Vertrag auf und wechselt in die amerikanische Major League Soccer zu New York City FC. Bereits gekauft hat Union ein Gebäude gegenüber der Fankneipe „Abseitsfalle“, das zu einem Internat für 25 Talente umgebaut wird.

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