BR Volleys treffen auf einen großen Namen: Tim Grozer: Perle mit Stammbaum
Die BR Volleys treten beim Auswärtsspiel beim TV Rottenburg gegen einen großen Namen an: Tim Grozer.
Den Vergleichen kann sich Tim Grozer nicht entziehen. Wo immer der 18-Jährige Volleyball spielt, wird er auf seinen Nachnamen angesprochen. Der Name Grozer hat im deutschen Volleyball eben einen besonderen Klang. Sein Vater Georg Grozer senior war in den neunziger Jahren einer der besten Spieler hierzulande, und Tims älterer Bruder Georg junior ist einer der besten deutschen Spieler der Gegenwart – derzeit lässt er sich seine außergewöhnlichen Fähigkeiten beim Chinesischen Meister Schanghai versilbern.
Wenn nun der nächste Grozer in der Bundesliga spielt, ist das für das deutsche Volleyball natürlich eine verheißungsvolle Nachricht. Tim Grozer selbst sieht das gelassen. „Ich habe ja noch einige Jahre Zeit, mich in der Liga einzuspielen“, sagt er. Einen genauen Blick auf Tim Grozer und sein besonderes Talent bekommen die Spieler der BR Volleys an diesem Samstag (19.30 Uhr, sportdeutschland.tv). Dann treten die Berliner bei Grozers neuem Klub TV Rottenburg an.
Dessen Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger ist von seinem Außenangreifer schon jetzt begeistert: „Tim ist eine unglaubliche Perle. Er bringt genau das mit, was man braucht. Er hat auf jeden Fall den Arm und die Schlaghärte seines Bruders und seines Vaters.“ Vor allem aber sei Grozer bescheiden, höflich und selbstkritisch: „Er hat einfach eine sehr gute Kinderstube und er weiß, sein Name nützt ihm nichts, um nach oben zu kommen.“
Tim Grozer träumt ebenfalls von einer großen Karriere
Grozer geht mit seinem großen Namen sehr entspannt um. „Das ist keine Belastung für mich. Ich bin stolz, dass ich diesen Namen trage“, sagt er. Auf Vergleiche mit seinem älteren Bruder oder Vater reagiert er alles andere als zurückhaltend, vielmehr stellt Tim Grozer dann heraus, dass es noch viel mehr Volleyballexpertise in seiner Familie gibt. Seine Oma Judith Gerhardt war für Ungarn bei drei Olympischen Spielen dabei und bestritt mehr als 300 Länderspiele. Seine Mutter Timea war ebenfalls Nationalspielerin. Und seine Schwester Dora spielt beim Bundesligisten VC Wiesbaden. Natürlich möchte Tim Grozer einen ähnlichen Weg einschlagen wie sein berühmter Vater und sein Bruder. „Es wäre mein Traum, auch bei den großen deutschen Klubs und im Ausland zu spielen“, sagt er. „Jetzt geht es für mich aber nur um die nächsten drei Jahre in Rottenburg. Danach schaue ich mal, wo ich dann stehe.“
Den Schritt zum TVR und die lange Vertragslaufzeit hat sich Tim Grozer wohl überlegt. „Ich wollte unbedingt parallel zum Volleyball eine Ausbildung machen“, sagt er. „Das konnte mir nur Rottenburg bieten.“ Deshalb wechselte er vom belgischen Spitzenklub Noliko Maaseik nach Baden-Württemberg. In Teilzeit absolviert er dort nun eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Das sei zwar etwas stressig. „Ich bin eigentlich entweder in der Bank oder in der Sporthalle“, sagt Tim Grozer. Aber für ihn sei dieses Modell genau das richtige.
Rottenburgs Trainer baut ihn behutsam auf
Auch mit seinen Einsatzzeiten ist er zufrieden. Mal steht er einige Sätze auf dem Feld. „Mal wechselt mich der Trainer für die entscheidenden letzten Punkte ein. Das hätte ich so nicht gedacht“, sagt er. Überhaupt war Müller-Angstenberger für ihn ein weiterer wichtiger Grund, sich für Rottenburg zu entscheiden: „Ich bin bei ihm in den besten Händen. Er ist fast schon ein Ersatz-Papa.“
Müller-Angstenberger will Tim Grozer behutsam aufbauen. „Er hat großes Potenzial und ein enormes technisches Balltalent“, betont der Trainer. „Bei den Muckis muss er noch draufpacken, um athletischer zu werden. Aber Tim muss in dieser Saison noch gar nichts – er darf. Und er wird noch einiges zeigen, vielleicht schon gegen Berlin.“ Auch Tim Grozer geht selbstbewusst in das Spiel gegen den Tabellenführer. Dass seine eigene Mannschaft von vier Spielen bisher noch keines gewonnen hat und Vorletzter ist, heißt für ihn nicht, dass der Sieger schon feststeht. „Die Stimmung im Team ist weiter richtig gut“, sagt er. „Und gegen Berlin ist für uns auch alles möglich.“