Nach Kritik am IOC im Fall Peng Shuai: Thomas Bach will an seiner Linie festhalten
IOC-Chef Thomas Bach setzt im Fall der chinesischen Tennisspielerin Peng Shuai weiter auf „stille Diplomatie“. Kritik an seinem Vorgehen weist er zurück.
Trotz der herben Kritik am Internationalen Olympischen Komitee im Fall Peng Shuai will IOC-Chef Thomas Bach nicht von seiner Linie abweichen. „Aus unserer Sicht ist die stille Diplomatie ein Erfolg versprechender Weg, den wir weiter verfolgen werden“, sagte Bach in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur.
Das IOC hatte die Vorwürfe der Tennisspielerin gegen einen chinesischen Spitzenpolitiker, den sie sexueller Übergriffe beschuldigt, nicht in seinen Mitteilungen zu der Affäre benannt und keine öffentlichen Forderungen an China zur Aufklärung erhoben. „Ich kann versichern: Es werden alle Aspekte dieses Falles mit der chinesischen Seite besprochen“, sagte Bach nun.
Der 67-Jährige beteuerte: „Gemeinsam mit vielen Sportlern und Menschen weltweit haben wir die Sorge um Peng Shuai geteilt, als sie lange nicht erreichbar gewesen ist. “Die 35-Jährige hatte Anfang November im sozialen Netzwerk Weibo ihre Vorwürfe veröffentlicht. Der Beitrag wurde bald danach gelöscht. Seither gibt es große Sorgen um ihr Wohlergehen.
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Die Damen-Tennistour WTA setzte wegen des Falls vorerst alle Turniere in China aus. „Die WTA ist ihren Weg gegangen und hat ihre Entscheidung getroffen. Viele andere Sportorganisationen haben einen anderen Weg gewählt. Die Wege können unterschiedlich, die Ziele aber durchaus gleich sein“, sagte Bach.
Der Würzburger versicherte, dass das IOC sich auch über Winter-Olympia in Peking im Februar hinaus um Peng Shuai bemühen werde. „Wir werden diesen humanitären Ansatz fortsetzen und den Kontakt pflegen. Die Winterspiele werden kein Endpunkt sein“, sagte der IOC-Präsident. (dpa)