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Theresa Knutson gefällt es in Berlin, jetzt will sie mit den Eisbärinnen Erfolg haben.
© Daniel Goldstein

Neue Stürmerin der Eisbärinnen: Theresa Knutson ist in Berlin angekommen

Theresa Knutson hat in der US-Eishockeyliga Kurioses erlebt. Nun will sie den Eisbärinnen helfen, die Play-offs in der DFEL zu erreichen.

Theresa Knutson ist die Vorfreude auf die nächsten zwei Spiele ihrer Mannschaft anzumerken. „Die Spiele sind unglaublich wichtig für unser Team und dann finden sie auch noch gegen die Spielerinnen statt, mit denen ich so viel erlebt habe“, sagt sie. „Mein Adrenalinspiegel wird sehr schnell sehr hoch gehen.“ Es geht um viel für Knutson und die Eisbären Juniors. Die Berlinerinnen wollen zum Finalturnier der Bundesliga.

Die Eisbärinnen stehen derzeit auf Rang vier in der Tabelle der Deutschen Frauen-Eishockey-Liga (DFEL) punktgleich mit den fünftplatzierten Mad Dogs Mannheim. Ausgerechnet die Mannheimerinnen, für die die 24-Jährige von 2018 bis 2020 114 Scorerpunkte in 55 Spielen verzeichnete, sind am Samstag (15.30 Uhr) und Sonntag (13.30 Uhr) Gastgeberinnen für die Berlinerinnen.

In dieser Saison werden keine Play-offs gespielt. Der Meister wird im Halbfinale und Finale am 13. und 14. März in Füssen ermittelt.

Knutson stieß erst Anfang Februar zum Team von Cheftrainer Daniel Bartell. Nach zwei Jahren in der Bundesliga in Mannheim hatte sie im Sommer 2020 einen Vertrag in der National Women’s Hockey League (NWHL) unterschrieben und trainierte ab Oktober mit ihrer Mannschaft, den Metropolitan Riveters, in New Jersey für den Saisonbeginn.

„Irgendwann hat die Liga entschieden, unsere Saison komprimiert in einer Bubble innerhalb von zwei Wochen in Lake Placid auszutragen“, erzählt die US-Amerikanerin aus dem Bundesstaat Wisconsin. „Aufgrund einiger Covid-19-Erkrankungen musste unser Team als erstes abreisen. Später wurde das gesamte Turnier unterbrochen, weil es weitere Fälle gab.“ Eine Siegerehrung des Isobel Cup-Champion 2020/21 in der geschichtsträchtigen Olympiaeisarena der Winterspiele von 1980 fand nicht statt.

Knutson spielte bereits sehr erfolgreich in Mannheim - nun trifft sie auf ihre alten Kolleginnen

Und dennoch war die NWHL mehrere Schritte weiter, als die anderen nordamerikanischen Frauen-Eishockey-Ligen. Keiner der bis dato teilweise nur auf dem Papier existierenden anderen Zusammenschlüsse hat in jüngster Zeit auch nur ein Spiel ausgetragen. Das liegt auch daran, dass sich die meisten Nationalspielerinnen aus Kanada und der USA derzeit im Streik befinden. Sie wollen gerechter bezahlt werden und eine Krankenversicherung, die diesen Namen verdient.

Knutson ist erst einmal zurück in Deutschland, in ihrem vierten Spiel am vergangenen Wochenende in Köln erzielte sie ihre ersten beiden Treffer für die Berlinerinnen und hat damit jetzt fünf Scorerpunkte aus vier Partien auf dem Konto. „Das Toreschießen ist nicht ganz so einfach. Wir haben gegen Mannschaften gespielt, die sehr defensiv standen“, sagt sie. „Außerdem ist es ja nicht wichtig, wer das Tor schießt, der Puck muss zu der Spielerin, die freisteht.“

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Und natürlich brauchte Knutson auch ein wenig Eingewöhnungszeit. „In Nordamerika muss man den Puck direkt weiterspielen, wenn man ihn bekommt, ansonsten verliert man ihn“, erklärt die Stürmerin. „Hier hat man vielleicht noch ein bis zwei Sekunden Zeit, dann aber muss das Zuspiel auch stimmen.“

In den vergangenen beiden Spielzeiten verpasste die US-Amerikanerin zwei Mal die Endrunde der Bundesliga. Umso überzeugter ist sie nun, dass sie mit den Eisbärinnen viel erreichen kann. Spielerisch haben sie die Verteidigerinnen überzeugt, weil sie rechtzeitig aufrücken und die Stürmerinnen, die gute Pässe spielen. „Wir haben eine Mannschaft, die sehr hart arbeitet. Wir kämpfen bis zur letzten Sekunde. Deshalb werden wir uns in Mannheim durchsetzen.“

Sollte es mit den zwei Siegen in der Kurpfalz nicht klappen, gibt es noch eine Notvariante. Sie müssten an den letzten Spieltagen (6. und 7. März) in Memmingen punkten. Allerdings ist das einer der drei absoluten Titelfavoriten neben Planegg und Ingolstadt. Sicherer ist es also, in Mannheim zu gewinnen, weiß Theresa Knutson. „Wir werden hinten sicher stehen und Mannheim nach außen drängen. Vorne gilt es, die Chancen zu nutzen.“ Dafür wird sie ihren Adrenalinspiegel natürlich unter Kontrolle bekommen müssen.

Daniel Goldstein

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