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Serena (links) und Venus Williams dominieren seit über einem Jahrzehnt bei den Frauen.
© dpa

Australian Open: Tennis im Zeitalter der Asketen

Die drei feststehenden Finalisten bei den Australian Open sind zusammen 106 Jahre alt. Längst ist Erfolg keine Frage des Alters mehr. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Sebastian Stier

Tatsächlich ist schon 2017. Niemand hat die Zeit zurückgedreht, auch nicht im Tennis. Dabei wirkt es so. Die drei feststehenden Finalisten bei den Australian Open sind viel mehr Vergangenheit denn Zukunft. Roger Federer sowie die Williams-Schwestern Venus und Serena befinden sich mindestens im Spätspätspätherbst ihrer Karrieren. Zusammen sind sie 106 Jahre alt. Ihr Erfolg, so könnte man meinen, spricht nicht unbedingt für die Generation der Gegenwart. Dem ist aber nicht so. Was in Zeiten des Jugendwahns gern übersehen wird: Nie waren die Voraussetzungen besser, um selbst im fortgeschrittenen Sportleralter noch Höchstleistungen zu bringen. Der Fußballer Zé Roberto ist gerade als 42-Jähriger noch Brasilianischer Meister geworden, Quarterback Tom Brady hat die New England Patriots mit 39 erst wieder in den Super Bowl geführt.

Ernährungsberater, Fitnesstrainer - viele Sportler engagieren einen ganzen Helferstab

Was Trainingslehre und Maßnahmen zur Regeneration angeht, ist die Sportwissenschaft heute viel weiter als vor zwanzig Jahren. Wer richtig trainiert, sich bis zur Askese gesund ernährt und seinen Körper pflegt, kann deutlich länger spielen. In vielen Sportarten beschäftigen Sportler ganze Teams von Masseuren, Physiotherapeuten, Ärzten, Fitnesstrainern und Ernährungsberatern, um das Unvermeidliche so lange wie möglich hinaus zu zögern. Erfolg ist dieser Tage keine Frage des Alters. Es geht nur darum, wie lange ein Sportler bereit ist, nach den Anforderungen seiner Sportart zu leben.

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