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Drei Tore in neun Spielen. Sven Ziegler.
© Imago

Eisbären Berlin: Sven Ziegler greift an

Weil den Eisbären viele Stürmer fehlen, hat der der 20-jährige Sven Ziegler die Chance sich bei den Eisbären Berlin in den Fokus zu spielen. Und das nutzt Ziegler eindrucksvoll.

Im Sommer musste Sven Ziegler eine Entscheidung treffen: bei den Eisbären bleiben oder den Verein verlassen? Die Wahl fiel Ziegler leicht: „Ich kenne das Umfeld bei den Eisbären und jede Ecke im Sportforum. Da gab es für mich keinen Grund, aus Berlin wegzugehen.“ Der inzwischen 20-jährige Stürmer unterschrieb einen neuen Zwei-Jahres- Vertrag und erlebt derzeit „die beste Phase in meiner Karriere“. Am Sonntag erzielte er bei der 3:4-Niederlage der Eisbären in Wolfsburg zwei Tore für die Berliner. Doch trotz seiner guten Leistung hebt Ziegler nicht ab: „Ich hätte mich mehr gefreut, wenn wir drei Punkte geholt hätten“, sagte er artig.

Sätze wie diese hört jeder Trainer gern, aber Ziegler ist inzwischen fester Bestandteil des Teams. Da rücken persönliche Erfolge fast automatisch in den Hintergrund. Seit der Verletzung von Mark Bell spielt der 1,83 Meter große Angreifer in einer Sturmreihe mit den erfahrenen Nordamerikanern Darin Olver und Barry Tallackson. „Die Chemie zwischen den dreien stimmt“, lobt Jeff Tomlinson. Der Eisbären-Trainer überlegt sogar, den Block so zusammenzulassen, wenn Bell wieder in die Mannschaft zurückkehrt. „Ziegler spielt zurzeit richtig gutes Eishockey. Er sucht konsequent den Abschluss.“ In den beiden Spielen des Wochenendes schoss er zwölf Mal aufs gegnerische Tor. Die Mitspieler suchen und finden ihn immer häufiger.

Auffällig ist Zieglers Schnelligkeit, Sturmpartner Darin Olver hat aber noch eine andere Stärke erkannt: „Er weiß, wo er stehen muss.“ In Wolfsburg war Ziegler bei seinen Treffern unmittelbar vor dem Tor positioniert und hatte dort leichtes Spiel. „Sven ist auf einem guten Weg, aber er muss weiter hart arbeiten“, fordert Tomlinson. Insbesondere in der Defensive hat Ziegler noch Schwächen. „Ich muss mein körperliches Spiel verbessern, mehr Checks fahren und insgesamt in der Abwehrarbeit zulegen“, sagt er selbst.

Irgendwann könnte Ziegler auch für die Nationalmannschaft ein Thema werden

Und vielleicht auch noch ein bisschen lauter werden. „Er ist eher ein ruhiger Typ und redet nicht viel“, sagt Darin Olver. Dass er nur still dasitze, wenn andere in der Kabine das Wort führen, stimme so aber nicht, stellt Ziegler klar: „Ich mache sicher keine großen Ansagen, aber es ist jetzt auch nicht so, dass ich nichts sage.“

Im Moment sprechen ohnehin die Leistungen für ihn. Irgendwann könnte er deshalb auch in der Nationalmannschaft ein Thema werden. Für die deutschen Nachwuchsteams nahm er bereits an Weltmeisterschaften teil. Doch das alles liegt noch in der Zukunft, zunächst will sich Ziegler endgültig im Verein durchsetzen. Trainer Jeff Tomlinson sieht seinen Stürmer dabei in der Pflicht: „Wenn junge Spieler die Chance bekommen, müssen sie die auch nutzen.“ Es sieht so aus, als sollte Sven Ziegler genau das tun.

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