Transfer-Wahnsinn im Fußball: Superreiche verkaufen nicht - erst recht keinen Thomas Müller
100 Millionen Euro für Thomas Müller? So viel soll Manchester United angeblich für den deutschen Stürmer bezahlen wollen. Doch einen solchen Transfer hat der FC Bayern gar nicht nötig. Ein Kommentar.
Überrascht die Vehemenz, mit der Karl-Heinz Rummenigge die jüngsten Gerüchte über ein angebliches 100-Millionen-Euro-Angebot von Manchester United für Thomas Müller zurückwies? Nein, sie überrascht nicht.
Es gebe Spieler, die kein Preisetikett haben, so der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern. Für 99 Prozent der Vereine, so hoch dürfte die Anzahl derer liegen, die nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten arbeiten müssen, mag diese Behauptung nicht stimmen. Sie sind gezwungen, ihr Personal ab einem bestimmten Preis ziehen zu lassen, weil es für sie eine Schmerzgrenze gibt.
Bayern München zählt nicht dazu. Für den Deutschen Meister gibt es keine Schmerzgrenze, genauso wenig wie für Manchester United, Manchester City, den FC Chelsea, Paris St. Germain, Real Madrid und den FC Barcelona. Diese winzige Kaste der Superreichen hat es nicht nötig, Spieler abzugeben, nur weil ein Konkurrent unverschämt viel Geld bietet. Davon haben diese Klubs selbst genug. Geld könnte Müllers Verlust auch nicht aufwiegen. Erst recht nicht nach dem Abgang von Bastian Schweinsteiger, der Müller zur größten Identifikationsfigur für die Münchner Fans macht. Sportlich ist der Weltmeister unumstritten.
Ändern würde sich die Situation nur, wenn ein Spieler um einen Wechsel bittet oder der Vertrag ohne Aussicht auf Verlängerung ausläuft. Dann sind auch die Superreichen zum Nachdenken gezwungen. Bisher ist aber nicht überliefert, dass Thomas Müller, Vertrag bis 2019, ausdrücklich um einen Wechsel gebeten hätte.