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Selbst Bundestrainer Joachim Löw ist für weniger Fußball.
© dpa

Zu viel Fußball im TV: Stoppt den Unsinn der Fußball-Aufbläher!

Fußball erzielt die höchsten Einschaltquoten. Doch aufgestockte Turniere werden sich die Fernsehzuschauer nicht mehr gefallen lassen. Ein Kommentar.

Fußball funktioniert immer. Auch im zu Ende gehenden Jahr dominierte der Fußball das Fernsehverhalten der Deutschen. Nach 14 Spielen der Fußball-EM folgt auf Rang 15 der 20 Quotenhits das nationale Pokalfinale zwischen Bayern München und Borussia Dortmund. Ein Handball-EM-Spiel schaffte es als beste Nicht-Fußball-Übertragung noch unter die Top 20. Das Finale zwischen Deutschland und Spanien hatte ein in etwa so großes Publikum wie ein Tatort aus Münster, die erfolgreichste Nicht-Sport-Sendung.

Der neue Fifa-Chef Gianni Infantino wird das als Rückenwind interpretieren. In zwei Wochen will er das Fifa-Council für eine Aufstockung der Weltmeisterschaft auf 48 Mannschaften gewinnen. Kann niemand diesen Unsinn aufhalten?

Vielleicht werden auch deshalb weder Trainer, Spieler noch Fans gefragt. Selbst Bundestrainer Joachim Löw warnt vor zu viel Fußball – für Darsteller und Konsumenten. Löw fordert von den Funktionären endlich Augenmaß, um das richtige Verhältnis zwischen kommerziellen Interessen und der sportlichen Sicht zu finden. Man dürfe das Rad nicht überdrehen, sagt Löw. Wenn man ein gutes Produkt habe, sollte man eher über eine Verknappung nachdenken, um die Qualität hochzuhalten. Sonst würden sich eines Tages die Fans abwenden.

Die zurückliegende Europameisterschaft war langweilig, die aufgeblähte Vorrunde verwässerte die fußballerische Qualität, weil selbst Teams wie der spätere Europameister Portugal mit drei Unentschieden weiterkamen. Ein erstes Mal haben die Fernsehzuschauer sich das gefallen lassen, aber vermutlich kein zweites Mal.

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