BR Volleys: Still, aber wuchtig und nervenstark
Die BR Volleys bauen weiter am neuen Kader. Francesco De Marchi bleibt und soll den Durchbruch im zweiten Jahr schaffen, zudem kommt ein Berliner Eigengewächs zurück.
Stille Wasser sind tief, heißt es. Der Volleyball-Außenangreifer Francesco De Marchi ist so ein stilles Wasser. Kaweh Niroomand, der Manager der Berlin Volleys, beschreibt den Italiener als ruhig und introvertiert. Sein unaufgeregter Charakter hindert De Marchi aber nicht daran, eine Halle mit seinen wuchtigen Schmetterbällen zum Beben zu bringen, wenn es sein muss. Auch deswegen haben die Berlin Volleys den Vertrag mit dem 29-Jährigen um ein weiteres Jahr verlängert, wie der Verein dem Tagesspiegel mitteilte.
Es war im März dieses Jahres, als die Volleys gegen den amtierenden polnischen Meister PGE Skra Belchatów um den dritten Platz in der Champions League spielten. Der fünfte Satz wollte nicht zu Ende gehen, weil die Berliner ihre vielen Matchbälle nicht nutzten. Irgendwann war dann der stille De Marchi an der Reihe. Er beendete die Begegnung mit einem knochentrockenen Ass. 9300 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle feierten den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. Es war ein großer Moment von De Marchi. Nur war es auch sein einziger bei den Volleys, der haften blieb.
De Marchi soll in diesem Jahr der Durchbruch bei den Volleys gelingen
Als er im Sommer 2014 von Rennes nach Berlin wechselte, spielte er eine überragende Vorbereitung. Gleichermaßen stark in Angriff und Annahme setzte die Klubführung große Hoffnungen in ihn. Dass De Marchi bei den Volleys bislang aber kaum auffiel, lag zum einen daran, dass die Berliner mit Spielern wie dem überragenden Robert Kromm auf der Position des Außenangreifers glänzend besetzt sind. Zum anderen aber litt De Marchi an Verletzungen und langwierigen Erkältungen. „Der harte deutsche Winter ist ihm nicht gut bekommen“, sagt Niroomand. Der Manager ist zuversichtlich, dass De Marchi nun zu der Verstärkung wird, wie sie es sich von ihm schon vor einem Jahr erwarteten. „Er hat Spielwitz und unglaublich gute Nerven“, sagt Niroomand. Zudem hält der italienische Volleys-Trainer Roberto Serniotti viel von seinem Landsmann. Jetzt müsse De Marchi nur ein paar Wochen früher nach Berlin kommen als im vergangenen Jahr, erklärt der Manager der Volleys. „Dann klappt das auch noch besser mit der Fitness.“
Die personellen Umbauarbeiten sind in diesen Tagen und Wochen bei den Berlin Volleys in vollem Gange. Laut Niroomand wird in der nächsten Woche die Verpflichtung eines weiteren Diagonalspielers bekannt gegeben. Außerdem teilte der Bundesligist mit, dass Ruben Schott zu den Volleys zurückkehren wird. Das Berliner Eigengewächs war in der vergangenen Saison zum CV Mitteldeutschland gewechselt, um Spielpraxis zu sammeln. Das hat er reichlich getan, weshalb er nun eine Alternative sein könnte.