Nachfolgerin von Bundestrainerin Silvia Neid: Steffi Jones: Sie macht es wie Klinsmann
Erfahrung als Trainerin hat sie keine, aber eine gute Verkäuferin ist sie: Steffi Jones löst Silvia Neid als Trainerin der DFB-Frauennationalmannschaft ab.
Vor der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011 eiferte Steffi Jones Franz Beckenbauer nach. Wie der deutsche Fußballkaiser fünf Jahre zuvor jettete Jones um die Welt, während des Turniers schien sie als Organisationschefin überall gleichzeitig zu sein, mit einem Dauerlächeln im Gesicht. Hinterher wurde sie Direktorin für Frauen- und Mädchenfußball beim Deutschen Fußball-Bund (DFB). Ab September 2016 kehrt die 42-Jährige zurück auf den Rasen, als Bundestrainerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft und Nachfolgerin von Silvia Neid.
"Ich habe Vertrauen in meinen Ehrgeiz", sagt Steffi Jones
Als Spielerin hat die Tochter eines US-Soldaten und einer deutschen Mutter alles gewonnen, war Weltmeisterin und drei Mal Europameisterin und hat zwei Mal Bronze bei Olympia geholt. 14 Jahre lang spielte die Frankfurterin, die aus ihrer Homosexualität kein Geheimnis macht und 2014 eine Bankerin heiratete, für das deutsche Nationalteam. Als Trainerin hat die ehemalige Abwehrspielerin allerdings noch nie gearbeitet – nicht nur deswegen kommt die Ankündigung des Wechsels überraschend. „Aber ich habe Vertrauen in meinen Ehrgeiz und meine fachlichen Kenntnisse“, sagt Jones. „Jürgen Klinsmann hat es auch so gemacht.“
Zumindest in Sachen Öffentlichkeitsarbeit ist Jones also wohl die richtige Wahl für den DFB.
Bei der WM 2015 in Kanada wird Silvia Neid das Team noch betreuen, Olympia in Rio soll das Abschiedsturnier der bisherigen Bundestrainerin werden. Neid wird danach Leiterin einer neuen Scoutingabteilung für Frauenfußball im DFB. Mit Jones wird dann eine Frau aus dem kleinen Führungskreis des deutschen Frauenfußballs übernehmen. Die 111-malige Nationalspielerin weiß sich zu verkaufen, spätestens seit ihrer Zeit als Organisationschefin der Heim-WM. Neid wirkte hingegen nicht immer souverän und verpasste 2011 auch den vom DFB fest eingeplanten WM-Titel durch die Viertelfinalniederlage gegen Japan. Zumindest in Sachen Öffentlichkeitsarbeit ist Jones also wohl die richtige Wahl für den DFB.
In ihrer Funktionärsrolle beim DFB ist es ihr jedoch nicht gelungen, den deutschen Frauenfußball zu entwickeln
In ihrer Funktionärsrolle beim DFB ist es ihr jedoch nicht gelungen, den deutschen Frauenfußball entscheidend zu entwickeln. „Was macht eigentlich Steffi Jones als Direktorin Frauenfußball beim DFB? Sie freut sich ihres Lebens, lebt in den Tag hinein, aus Freude, wie toll die WM war“, ätzte Bernd Schröder, der grantige Trainer von Turbine Potsdam, kurz nach der Heim-WM. „Du kannst nicht nur in der Weltgeschichte rumfliegen und alles toll, toll, toll finden, du musst auch mal anpacken.“ Dafür hat Steffi Jones als Bundestrainerin ab dem Sommer 2016 nun Gelegenheit.
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