Pinktober bei den Eisbären Berlin: Stefan Ustorf: „Rosa macht interessant“
Sportdirektor Stefan Ustorf spricht über die rosafarbenen Trikots der Eisbären Berlin und das Engagement gegen Brustkrebs.
Herr Ustorf, die Eisbären tragen am Sonntag im Heimspiel gegen Wolfsburg (14.30 Uhr/Arena am Ostbahnhof) wieder rosa Trikots. Warum?
Wir wollen versuchen, wie jedes Jahr im Oktober auf das Thema Brustkrebs aufmerksam zu machen. Wenn die Krankheit früh erkannt wird, ist sie behandelbar. Das ist aber nicht allen Betroffenen klar. Auch das soll unsere Aktion bezwecken.
Das Ganze hat bei Ihnen auch einen persönlichen Hintergrund.
Ich engagiere mich besonders dafür, weil meine Frau vor 15 Jahren an Brustkrebs erkrankt ist. Auch meine Schwiegermutter und meine Schwägerin hatten Brustkrebs. Deshalb habe ich persönlich damit viel zu tun gehabt.
Die „Pinktober“-Idee stammt aus Nordamerika. In Deutschland hat das Tragen von rosa Trikots 2011 zunächst Verwunderung ausgelöst.
Rosa und Eishockey passen auf den ersten Blick vielleicht nicht unbedingt zusammen. Aber das macht es ja interessant und hilft, das Thema zur Sprache zu bringen. Aufgrund der Farbe ist das eine Sache, die sehr heraussticht. Dadurch kann man viel Aufmerksamkeit erzielen. Und das ist Sinn und Zweck der Sache.
Gibt es ähnliche Aktionen bei anderen Klubs in Deutschland?
Wir sind inzwischen soweit, dass auch andere Vereine solche Spiele austragen. In Köln oder Rosenheim war das zuletzt beispielsweise der Fall. Das hat jetzt nicht unbedingt etwas mit uns zu tun. Vielleicht stecken auch dort persönlich Betroffene dahinter.
Die Erlöse aus den Aktionen kommen der Susan-G.-Komen-Stiftung zugute. Wie viel ist da denn schon zusammengekommen?
Das kann ich gar nicht so genau sagen. Aber jeder Cent für die Aktion macht mich stolz.
Wie geht es mit dem „Pinktober“ weiter?
Tatsächlich haben wir uns bei den Eisbären Gedanken gemacht, ob wir künftig vielleicht jegliche Form des Kampfs gegen Krebs unterstützen. In der NHL gibt es die Aktion „Hockey fights Cancer“ und da haben wir überlegt, ob wir in der nächsten Saison dieses Motto übernehmen und dann vielleicht nicht mehr unbedingt in Rosa antreten.
Rosa fällt aber mehr auf.
Klar, rosa ist über die Jahre zu einer Signalfarbe geworden. Wenn die Farbe jetzt grün gewesen wäre, hätten wir wahrscheinlich in Grün gespielt. Denn es geht nicht um die Farbe, sondern um die Sache.