Ski Alpin: Stefan Luitz: Ärger wegen falscher Luft
In Beaver Creek hatte Luitz seinen ersten Weltcupsieg gefeiert. Nun droht ihm die nachträgliche Disqualifikation.
Stefan Luitz droht wegen eines Regelverstoßes die nachträgliche Disqualifikation für den Riesenslalom in Beaver Creek und damit auch der Verlust seines ersten Weltcupsieges. Der 26 Jahre alte Skirennfahrer hatte zwischen den beiden Durchgängen am vergangenen Sonntag Sauerstoff durch eine Maske eingeatmet und damit gegen das Reglement des Skiweltverbandes Fis verstoßen. Die Fis bestätigte am Freitag eine Untersuchung, machte zu möglichen Konsequenzen aber keine Angaben.
„Es ist sehr ärgerlich. Vor allem, dass es vor dem nächsten Rennen zu so einer Situation kommt“, sagte der 26-Jährige in einem am Samstag ausgestrahlten Beitrag der ARD vor dem Riesenslalom in Val d'Isère. Auf die Frage, ob nun ein Schatten auf seinem ersten Weltcup-Sieg liege, antwortete Luitz: „Ein bisschen, muss ich sagen. Deswegen ist es noch mehr Anreiz, das nochmal zu zeigen.“
In den Anti-Doping-Regeln der Fis mit Stand Juli 2016 steht auf Seite 13, dass ein Verstoß gegen diese Regeln automatisch eine Disqualifikation zur Folge hat. Allerdings erlaubt die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) in ihrer Liste der verbotenen Substanzen und Methoden aus diesem Jahr das Einatmen von Sauerstoff. Ob die Fis deswegen nicht auch nur eine Verwarnung aussprechen kann, ist ebenso unklar wie der Zeitpunkt der Entscheidung.
„Wir haben einen Fehler gemacht“
„Wir haben einen Fehler gemacht, da stehen wir auch dazu. Weil wir nicht wussten, dass die Fis ihr Reglement an den internationalen Wada-Code nicht angepasst hat“, sagte der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier. „Wir akzeptieren, wenn man sagt, wir haben einen Regelverstoß gemacht. Aber nicht, dass wir gedopt haben. Wir betrügen nicht.“
Luitz jagte lange vergeblich Siegen im Weltcup nach. Verletzungen und viele einfache Fehler standen ihm häufig im Weg. Dass er nun just beim Riesenslalom-Comeback nach einjähriger Verletzungspause seinen ersten Sieg im Weltcup feiert, klang wie ein Märchen. Für das deutsche Team war es eine Erlösung nach vielen Rückschlägen der noch jungen Saison. Vor allem der Kreuzbandriss des Hoffnungsträgers Thomas Dreßen bei der Abfahrt in Beaver Creek schockte die deutschen Mannschaft. Umso bitterer ist nun der Verstoß von Luitz gegen die Anti-Doping-Regeln der Fis. (dpa)
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