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Viel Verkehr. Wolfsburgs Torwart Gerald Kuhn hatte gut zu tun.
©  Paul Zinken/dpa

Eisbären besiegen Wolfsburg 4:1: Start in die Play-offs geglückt

Die Eisbären besiegen Wolfsburg im ersten Viertelfinalspiel recht locker 4:1. Aber das kann es natürlich noch nicht gewesen sein, Freitag geht es weiter in Wolfsburg.

Zum Geburtstag von Marcel Noebels hatte Hallensprecher Uwe Schumann am Mittwochabend eine besondere Idee. Das Tor zum 1:0 im ersten Viertelfinalspiel der Eisbären gegen die Grizzlys Wolfsburg schenkte er kurzerhand dem deutschen Nationalstürmer. Noebels stand zwar in der 27. Spielminute tatsächlich auf dem Eis, war aber nur stiller Bewunderer. Louis-Marc Aubry hatte das mit dem Führungstor ganz alleine übernommen. Freigespielt von André Rankel kurvte er den Puck abschirmend Richtung Wolfsburger Gehäuse und traf dann technisch perfekt mit der Rückhand oben links in den Winkel. Das 1:0 ebnete den Weg für die Eisbären zum Auftaktsieg in der Viertelfinalserie gegen die Grizzlys. Am Ende hieß es 4:1 (0:0, 2:1, 2:0) und die Berliner haben damit 25 Prozent ihres Zieles erreicht – vier Siege sind nötig, um ins Halbfinale in den Play-offs der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) einzuziehen.

Gegen Wolfsburg hatten die Berliner in der Hauptrunde drei von vier Spielen gewonnen und auch die bisher einzige Play-off-Serie vor rund sieben Jahren war eine klare Sache. Die Eisbären siegten damals im Finale 3:0 und holten ihren fünften von sieben DEL-Meistertiteln. In beiden Teams stehen im Frühjahr 2018 noch jeweils fünf Profis im Kader, die seinerzeit schon dabei waren. Bei den Berlinern sind das André Rankel, Jens Baxmann und Frank Hördler sowie die verletzten Florian Busch und Constantin Braun. Die Ausfälle sind für Uwe Krupp allerdings zu kompensieren, Wolfsburgs Trainer Pavel Gross hat es in dieser Hinsicht deutlich schwerer und muss einige Leistungsträger ersetzen. Auch deshalb waren die Grizzlys am Saisonende noch aus den Top Sechs gerutscht und mussten sich erst in den Pre-Play-offs gegen Schwenningen für das Viertelfinale qualifizieren.

Entsprechend vorsichtig begannen die Gäste vor 10 641 Zuschauern in der längst nicht ausverkauften Arena am Ostbahnhof. Wolfsburg überließ dem Gegner die Initiative, die Eisbären erarbeiten sich auch sofort ein Übergewicht. Nur die Chancenverwertung ließ im ersten Drittel noch zu wünschen übrig. Aber das sollte besser werden. Aubry machte mit seinem 1:0 den Anfang, wenig später arbeitete Mark Olver den Puck zum 2:0 über die Linie. Sean Backman war noch an Gerald Kuhn gescheitert, Olver staubte danach ohne Rücksicht auf Verluste ab.

Nach dem zweiten Berliner Treffer wurde das Spiel deutlich offener

Das war dann auch endgültig das Signal für mehr Action vor beiden Toren, denn nach dem zweiten Berliner Treffer wurde das Spiel deutlich offener. Nach einem rustikalen Einsatz von Frank Hördler gegen Wolfsburgs Alexander Karachun musste der Eisbären-Verteidiger auf die Strafbank, die Grizzlys nutzten das folgende Powerplay durch Stephen Dixon zum Anschlusstor. Nun hatte das Viertelfinale auch für die Gäste begonnen, zu sehen gab es „Play-off-Hockey“ – wie es die Trainer so gern nennen. Beide Teams hatten ihre Zurückhaltung abgelegt und kamen immer wieder zu guten Torgelegenheiten.

Im letzten Drittel bekamen schließlich auch die Schiedsrichter gut zu tun, zweimal mussten sie zum Videobeweis ausrücken. Zunächst hatten ihn die Eisbären-Fans nach einem Pfostenschuss von James Sheppard lautstark, aber umsonst gefordert. Beim zweiten Mal belegten die Bilder dann einen regulären Treffer von Aubry, der den Puck an Kuhn vorbei aus Nahdistanz über die Torlinie gestochert hatte. Das 3:1 bedeutete die Vorentscheidung, Danny Richmond beseitigte drei Minuten vor Schluss mit dem 4:1 die letzten Zweifel.

Bereits am Freitag sehen sich beide Teams wieder, dann könnten die Eisbären mit einem Sieg in Wolfsburg sogar schon die halbe Miete in Sachen Weiterkommen einfahren.

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