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Deutschland besiegt die USA. Damit kann dem deutschen Team der Einzug ins Viertelfinale fast nicht mehr genommen werden.
© dpa

Eishockey-Nationalmannschaft: Sieg gegen USA - Viertelfinale fast sicher

Die deutschen Eishockey-Asse kommen bei der WM langsam, aber sicher auf Betriebstemperatur. Mit dem 3:2 gegen die USA ließ die Mannschaft von Bundestrainer Marco Sturm erstmals aufhorchen.

Nach dem Überraschungssieg gegen die Kufencracks aus den USA kann sich die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Russland auf das erste Viertelfinale seit 2011 freuen. Mit dem 3:2 (2:1, 0:1, 1:0) gegen die Amerikaner feierte das Team von Bundestrainer Marco Sturm am Sonntag den ersten WM-Erfolg gegen die Top-Nation aus Übersee seit sechs Jahren. Damit ist der Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) der Einzug in die K.o.-Runde kaum noch zu nehmen.

Patrick Hager (3. Minute), Christian Ehrhoff (14.) und Matchwinner Korbinian Holzer mit seinem Treffer 33 Sekunden vor dem Ende bescherten dem deutschen Team dafür glänzende Aussichten. Für den WM-Dritten von 2015 trafen vor rund 4500 Zuschauern nur Jake McCabe (11.) und Auston Matthews (22.). Mit zehn Punkten liegt die DEB-Auswahl vorerst auf Rang drei der Gruppe B in St. Petersburg.

Nach seinem Siegtor in letzter Minute erlebte der umjubelte Holzer einen wahren „Emotions-Überfluss“, wie er zugab. „Wir sind jetzt in der besten Position“, sagte Teamkollege Felix Schütz. „Ich glaube, dass wir verdient gewonnen haben.“ Auch Dominik Kahun sprach von einer „großen Überraschung. Das hätte wirklich keiner gedacht.“

Nur bei einer Sensation der Franzosen gegen Titelverteidiger Kanada können die Deutschen noch aus den ersten Vier der Gruppe verdrängt werden. Mit einem weiteren Sieg gegen Außenseiter Ungarn im abschließenden Vorrundenspiel am Montag (19.15 Uhr/Sport1) können die Deutschen aber selbst alles klarmachen.

„Sie sind auf einem anderen Level“, hatte Sturm vorher vor den USA gewarnt. Sein Team erarbeitete sich dann aber den erst achten Erfolg im 41. WM-Duell mit den Amerikanern durch entschlossenes Auftreten und erneuter Effizienz im Torabschluss. NHL-Goalie Thomas Greiss wirkte nicht immer ganz sicher, zeigte aber insgesamt erneut eine starke Leistung. Mit vielen Strafzeiten machte sich der Außenseiter in der bissig geführten Partie jedoch das Leben schwer.

Die USA war beeindruckt

Der 37-jährige Sturm musste vor der Partie bittere Ausfälle verkraften. NHL-Stürmer Tobias Rieder und Wolfsburgs Angreifer Gerrit Fauser traten bereits verletzt die Heimreise an. In der vorletzten Vorrunden-Begegnung fehlte zudem Constantin Braun, der eine Schnittverletzung am Bein erlitten hatte.

Trotz der Ausfälle erwischten die Deutschen einen perfekten Start. Auch ohne den schnellen Leistungsträger Rieder bestimmte der Außenseiter die Anfangsminuten. Sturms Auswahl ging von Anfang an aggressiv zu Werke und brachte den Rivalen so aus dem Spiel. Die USA schien beeindruckt. „Die spielen sehr, sehr hart, machen immer wieder ihre Checks fertig“, hatte Sturm bei Sport1 gesagt. Offenbar hatte er sein Team darauf bestens eingestellt.

Gleich in der ersten Überzahlsituation gelang die Führung. Der Kölner Hager stocherte den Puck über die Linie. Beim Ausgleich durch McCabe, verlor Stürmer Leon Draisaitl den Gegenspieler aus den Augen. Doch die Deutschen zeigten sich keineswegs geschockt. Mit einem wuchtigen Schuss von der blauen Linie erzielte Ehrhoff nur zweieinhalb Minuten später seinen ersten Turnier-Treffer.

Nach dem erneuten Ausgleich durch US-Toptalent Matthews in deutscher Unterzahl lieferte die Truppe von Sturm ein schwaches zweites Drittel ab. Die Offensive brachte kaum Entlastung. Im Schlussdrittel spielte der Halbfinalist von 2010 wieder strukturierter nach vorn, die Tore blieben aber lange aus. Als alle schon mit der Verlängerung rechneten, schlug NHL-Verteidiger Holzer doch noch zu.

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