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Shaun White hat es wieder geschafft und ist zur Freude seiner Fans zum dritten Mal Olympiasieger.
© François-Xavier Marit/AFP

Snowboard: Shaun White zum Dritten

Der Liebling der US-Amerikaner ist in der Halfpipe wieder der Beste. Doch Shaun White hat in diesen Tagen nicht nur Grund zur Freude.

Der Phoenix Snowpark ist eine großzügige Anlage in den Bergen des olympischen Areals. Auf dem Weg dorthin säumen Transparente die Straße, auf denen die Skigeschäfte aus der Umgebung protestieren. „Pyeongchang Olympic Games kill us“, ist da zu lesen. Der fehlende Skitourismus verdirbt das Geschäft, die Pisten werden in dieser Saison für Olympia gebraucht und für solche Größen wie den Ski-Millionär Shaun White. Der US-Amerikaner ist in der Heimat ein Superstar und seine vielen angereisten Fans feierten nach einem furiosen Finale ihren Helden.

Sein dritter Olympiasieg in der Halfpipe lag hinter dem Mann mit der früher mal so imposanten langen roten Lockenpracht. Inzwischen trägt er das Haupthaar kürzer und gegelt. Aber er bleibt der ewige Beachboy im Schnee.

Shaun White genoss seine Show, schließlich hatte er vor vier Jahren in Sotschi für seine Verhältnisse weit danebengelegen und musste mit einem vierten Platz abmarschieren. Am Mittwoch nun schlug er den Japaner Ayumo Hirano erst im letzten Lauf. Im Phoenix Snowpark weinte der Sieger danach öffentlichkeitswirksam und sprach davon, gerade den besten Auftritt „seines Lebens“ hingelegt zu haben. Womöglich sagt White so was in vier Jahren bei den Spielen in Peking wieder, mit dann 35 Jahren wird er bestimmt noch nicht aufgehört haben. Außerdem plant White ja, bei den Sommerspielen 2020 in Tokio auf dem Skateboard loszulegen. Das Skateboarden ist eine der fünf Sportarten, die dann neu oder wieder im olympischen Programm sind.

Doch Shaun White ist in der Heimat auch umstritten. In den USA läuft eine Klage wegen sexueller Belästigung gegen ihn. White sagt aber, das sei nicht ernstzunehmen. Seine Fans glauben ihm das wohl auch. Noch zwei Stunden nach der Veranstaltung in den Bergen von Pyeongchang warteten die White-Anhänger, ein buntes Völkchen, im Schnee auf Autogramme.

Als die Fangruppen dann in die Busse stiegen, besangen sie ihren Helden lauthals. „Shaun, we love you“, pinselte ein weiblicher Fan mit der Hand auf eine Scheibe und sagte, übersetzt: „Gott sei Dank, ich habe ein Autogramm.“

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