0:2 beim 1. FC Nürnberg: Serie des 1. FC Union gerissen
Der 1. FC Union hat nach sechs unbesiegten Spielen wieder einmal eine Niederlage hinnehmen müssen. Der Berliner Zweitligist unterlag am Freitagabend in Nürnberg 0:2.
Die Fußballer von Union Berlin sind das Verlieren offensichtlich nicht mehr gewohnt. Nach dem 0:2 (0:1) beim 1. FC Nürnberg, der ersten Niederlage nach vier Siegen in Folge, waren einige Spieler richtig angefressen. Verteidiger Toni Leistner schoss erst einmal eine Flasche durch die Gegend und hockte sich kurz auf die Bank. Abwehrkollege Fabian Schönheim legte in den Katakomben im Stadion von Nürnberg einen fast schon legendären, weil extrem kurzen Auftritt in der Mixedzone hin. Er dauerte ganze vier Sekunden. „Es ist schlecht gelaufen. Und jetzt gucken wir aufs nächste Spiel“, sagte Schönheim und stapfte davon.
Vor 24 465 Zuschauern wurde es also nichts mit dem fünften Sieg in Serie, der die Einstellung des Zweitliga-Vereinsrekordes aus der Spielzeit 2001/02 bedeutet hätte. Nürnberg war für dieses Anliegen aber auch ein extrem schlechtes Pflaster. Denn auch im siebten Versuch schaffte Union keinen Dreier gegen die Franken. In Nürnberg wurde der Kette der Misserfolge – zuvor hieß es 2:6, 1:3, 0:3 – ein weiteres Glied angehangen. „Es war ein gebrauchter Tag“, sagte Defensivmann Stephan Fürstner: „Wir hätten noch eine Zeit lang spielen können. Heute ist der Ball einfach nicht reingegangen.“
Union stemmte sich gegen die Niederlage
Die erste Hälfte ging furios zu Ende. Der bereits verwarnte Union-Verteidiger Kristian Pedersen sah Gelb-Rot, weil er übermotiviert einem Ball hinterherstürzte und voll in den Nürnberger Schlussmann Thorsten Kirschbaum krachte. Zu allem Überfluss verletzte sich der Däne auch noch dabei. Nürnberg mochte den nominellen Vorteil aber irgendwie nicht nutzen. Drei Minuten später sah beim Gastgeber Edgar Salli ebenfalls die Ampelkarte.
Das Durcheinander nutzte allerdings kurz darauf Kevin Möhwald zur überraschenden 1:0-Führung aus der Distanz. Zuvor hatten bei Union Kapitän Felix Kroos und Simon Hedlund, der gegenüber Kenny Prince Redondo den Vorzug erhalten hatte, ohne Erfolg Fernschüsse abgefeuert. Auch Philipp Hosiner fehlte das Glück, als er in eine Eingabe von Christopher Trimmel flog.
Im zweiten Abschnitt verdiente sich Nürnberg mit einer starken Anfangsphase die Führung. Doch das 2:0 blieb zunächst aus. Union stemmte sich gegen die Niederlage, aber die größte Gelegenheit ließ Damir Kreilach in der 79. Minute aus. Die Entscheidung fiel, als der eingewechselte Nürnberger Cedric Teuchert einen Konter vollstreckte. „Ich kann meinen Jungs keinen Vorwurf machen“, sagte Trainer Jens Keller, der seiner Mannschaft das Wochenende schon vorab freigegeben hatte. Rund ein Drittel des Kaders nutzt die Gelegenheit, um am heutigen Samstag einen Abstecher zum Oktoberfest zu machen.
Folgen Sie der Sportredaktion auf Twitter: