zum Hauptinhalt
Startelf, ich komme. Sebastian Griesbeck steht vor seinem zweiten Einsatz.
© ULMER Pressebildage/Imago

Mittelfeldspieler des 1. FC Union: Sebastian Griesbeck ist jetzt ein Teil vom Haufen

Vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Köln plagen Union Verletzungssorgen. Doch nicht nur deshalb könnte Sebastian Griesbeck erneut in der Startelf stehen.

Zu den immer lauter werdenden Stimmen, die eine Pause der Länderspielpausen in Zeiten der Pandemie verlangen, gehört Sebastian Griesbeck eher nicht. Am Mittwoch hatte der Mittelfeldspieler des 1. FC Union zwar seinem Mannschaftskollegen Julian Ryerson zu seinem Debüt für Norwegen gratuliert, aber sonst habe er nicht viel über die Vor- und Nachteile der Länderspielpause gedacht, sagte Griesbeck am Donnerstag.

„Das gibt es schon immer, man nimmt das so mit“, sagte der 30-Jährige. „Man kann sich ein bisschen regenerieren, andererseits verliert man ein bisschen den Rhythmus.“ Während sich der Rest der Fußballwelt über das Thema aufregt, bleibt Griesbeck also gelassen.

Mit Ryerson, Christopher Trimmel und Joel Pohjanpalo musste Union eigentlich nur drei Spieler für ihre Nationalmannschaften abstellen. Weil sich Pohjanpalo aber verletzt hat und nun bis Februar ausfällt, sind nun auch die Köpenicker betroffen von der letzten Pause.

Es nervt umso mehr, als der Finne nur einer von mehreren Spielern ist, die dem 1. FC Union am Sonntag im Auswärtsspiel beim 1. FC Köln fehlen werden. Auch Christian Gentner, Nico Schlotterbeck und Keita Endo werden ausfallen, während Grischa Prömel erst diese Woche wieder ins Training einsteigen konnte.

Für Griesbeck bedeutet die kleine Verletzungskrise aber, dass er gegen Köln wohl sein zweites Bundesliga-Spiel von Beginn an bestreiten wird. Auch da bleibt der 30-Jährige eher gelassen. „Auf das Spiel bereite ich mich so vor wie immer. Ich mache mir gar kein Stress“, sagte er am Donnerstag.

In Hoffenheim spielte Griesbeck erstmals von Beginn an für Union

Als er im Sommer aus Heidenheim zu Union wechselte, wurde auch nicht erwartet, dass sich Griesbeck sofort in der Startelf etablieren würde. Tatsächlich hat er bisher eher als Ersatzspieler fungiert, doch auch im schweren Konkurrenzkampf mit Gentner, Prömel und seinem alten Weggefährten Robert Andrich ist der Mittelfeldspieler auf seine Minuten gekommen.

Bei seinem Startelfdebüt gegen Hoffenheim hatte er einen wesentlichen Anteil daran, dass Union die drei Punkte überraschend mit zurück nach Berlin bringen durfte.

„Ich habe mir nicht so viel Druck gemacht. Ich weiß, was ich kann. Ich fühle mich sehr wohl in der Mannschaft, und so wie es im Moment läuft, bin ich sehr zufrieden“, sagte Griesbeck über seine schnelle Eingewöhnung in Köpenick.

[Mehr guten Sport aus lokaler Sicht finden Sie – wie auch Politik und Kultur – in unseren Leute-Newslettern aus den zwölf Berliner Bezirken. Hier kostenlos zu bestellen: leute.tagesspiegel.de]

Dass er sich so schnell zurechtgefunden hat, liegt wohl auch an der anscheinend sehr erfolgreichen Gruppendynamik in der Union-Kabine. Wie Vize-Kapitän Marvin Friedrich am Mittwoch betonte, ist die Mannschaft von Urs Fischer „ein eingeschworener Haufen. Es ist uns wichtig, dass jeder Spieler, der hierher kommt, sich direkt wohlfühlen soll.“

Griesbeck gibt seinem Vize-Kapitän Recht. „Mir wurde es sehr leicht gemacht. Die Mannschaft hat sich um uns gekümmert.“ Auch in Berlin habe er sich „sehr gut eingelebt“, obwohl er wegen der Pandemie noch nicht so viel erlebt habe in der Hauptstadt. „Wir sind sehr diszipliniert, so muss es auch sein.“

So muss es auch am Sonntag sein, wenn die formstarken Köpenicker vielleicht sogar als leichter Favorit zu einem im Augenblick sehr schwachen 1. FC Köln fahren werden. Auch da aber lässt sich Griesbeck natürlich nicht vom ganzen Drumherum ablenken: „Wir werden uns voll auf uns fokussieren. Das ist das, was zählt.“

Zur Startseite