Vor dem 125. Vereinsjubiläum: Schon 600 Aktien für Herthas Gründungsschiff verkauft
Nach dem Kauf des Dampfers, dem Hertha BSC seinen Namen verdankt, können Fans nun Aktien kaufen. Damit sollen die Kosten für Erwerb und Restauration gedeckt werden.
Ab sofort können Aktien für Herthas Gründungsschiff erworben werden. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erteilte der „1892 Schifffahrtsbetriebsgesellschaft auf Aktien“ die erforderliche Genehmigung. „Wir sind froh, dass wir jetzt mit dem Vertrieb der Aktien starten können“, sagte Christian Wolter. Wolter ist zusammen mit Ingmar Pering neuer Eigentümer des 130 Jahre alten Dampfers. Die beiden Präsidiumsmitglieder von Hertha BSC haben im vergangenen Jahr den Wunsch vieler Vereinsmitglieder aufgegriffen und erste Verhandlungen mit dem Alteigentümer geführt. Nach dem Erwerb haben sie das Schiff in eine Gesellschaft eingebracht, die „1892 Schifffahrtsbetriebsgesellschaft auf Aktien“.
Grundsätzlich darf jeder Interessent eine Aktie kaufen. Der Erwerb setzt keine Hertha-Mitgliedschaft voraus. Eine Aktie kostet 399 Euro, sie werden in zwei Tranchen zu je 1892 Stück ausgegeben, eine blaue Serie und eine weiße Serie. Dabei handelt es sich um vinkulierte Namensaktien. Es wird also nur eine Aktie pro Person ausgegeben.
Auf der Mitgliederversammlung im vorigen November wurde das Projekt vorgestellt, rund 1500 Personen ließen sich als Kaufinteressenten listen. Bisher sind etwa 600 Aktien verkauft. Geplant ist ferner, die Namen der ersten 1892 Aktienkäufer auf dem Schiffsrumpf zu verewigen.
Nach dem Vereinsjubiläum folgt die Restaurierung
Über diesen Weg hoffen die Eigentümer Wolter und Pering, für die Schiffsgesellschaft 1,5 Millionen Euro einzunehmen. Das Geld wird auch benötigt. So sollen die Kosten für den Schiffskauf, den Transport und eine umfangreiche Restauration eingenommen werden.
Ende März oder Anfang April soll das 100 Tonnen schwere Schiff, das zuletzt auf der Kyritzer Seenkette unterwegs war, in fließendes Gewässer umgehoben werden und anschließend in mehreren Etappen auf dem Wasserweg nach Berlin überführt werden. Dabei soll Hertha-Mitgliedern die Möglichkeit eingeräumt werden, die eine oder andere Etappe auf dem Schiff mitzuerleben.
Nach den Vorstellungen der Eigentümer und des Vereins soll das Schiff dann in der Jubiläumswoche im Juli im Museumshafen vor Anker gehen. Nach den Feierlichkeiten zu Herthas 125. Geburtstag soll das Schiff in einer brandenburgischen Werft restauriert werden. Die Hertha soll dann eine Optik erhalten, wie sie sie zwischen 1926 und 1929 hatte. Die Kosten hierfür sind mit 500.000 Euro kalkuliert worden. Es könnte aber auch teurer werden, „weil es keinerlei Konstruktionspläne mehr gibt“, wie Christian Wolter sagte. Ziel sei es, die MS Hertha nicht an Land auszustellen, sondern sie als Charterschiff auf Berliner Gewässern betreiben zu können.