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Stipe Mandalinic (r.) verfügt über einen besonders harten Wurf.
© Imago

Füchse Berlin treffen auf Leipzig: Schnelle Hilfe für den Rückraum

Der Kroate Stipe Mandalinic hat sich bei den Füchsen problemlos eingewöhnt. Dabei sollte er eigentlich erst zur neuen Saison nach Berlin kommen.

Immer diese Basketball-Geschichte! Stipe Mandalinic hätte sie besser nie erzählt, sie scheint ihm irgendwie unangenehm zu sein. „Muss das sein?“, fragt der 25-Jährige und winkt lachend ab. Die Geschichte geht so: Als Mandalinic, heute ein athletischer Kerl von 1,96 Meter und gut 90 Kilogramm, noch ein kleiner, untrainierter Junge war, tat er das, was kleine Jungs im sportverrückten Kroatien eben so tun: Er meldete sich in einem Verein an. „Ich war damals riesiger Basketball-Fan“, erzählt Mandalinic, „also habe ich das versucht.“ Die Sache hatte allerdings einen gewaltigen Haken. „Ich war so schlecht, dass mir der Trainer relativ schnell nahegelegt hat, es in einer anderen Sportart zu versuchen“, sagt er, „das ist peinlich, oder?“ Drago Vukovic, sein Freund, Landsmann, Teamkollege und Aushilfsdolmetscher muss jedenfalls laut lachen, obwohl er die Anekdote schon x-mal gehört hat.

Aus Stipe Mandalinic ist dann noch ein anständiger Sportler geworden, allerdings in einer anderen Disziplin. Im November haben ihn die Füchse Berlin verpflichtet; nach Jahren der Wanderschaft in Kroatien, die ihn von seiner Heimatstadt Split über Karlovac nach Zagreb führten, soll er dem Handball-Bundesligisten dabei helfen, dauerhaft einen Platz in der nationalen Spitze zu behaupten. Die Erwartungen an den Mann, der sich in der Champions League einen Namen als unerbittlicher Schütze und Torjäger gemacht hat, sind dabei hoch. Auch am Donnerstagabend, wenn die Füchse im ersten Bundesliga-Heimspiel nach der Winterpause in der Max-Schmeling-Halle auf den SC DHfK Leipzig treffen (19 Uhr, live bei Sky), wird es auf Mandalinic ankommen. In Paul Drux (Knie-OP) und Fabian Wiede (Schulterprobleme) fehlen den Berlinern zwei ihrer besten Rückraumspieler, einen anderen, Petar Nenadic, haben sie erst kürzlich an Ungarns Top-Klub Veszprem abgegeben.

Erstmals nach der Winterpause spielen die Füchse wieder in der Schmeling-Halle

Stipe Mandalinic ist deshalb früher nach Berlin gekommen als ursprünglich geplant. Normalerweise sollte er seinen Dienst im Füchse-Trikot erst im Sommer antreten, durch Nenadics Wechsel kann, ja, soll und muss er sich jetzt schon einbringen. In den ersten Spielen für die Berliner deutete Mandalinic bereits an, dass er die erhoffte Verstärkung sein kann; der halblinke Rückraumspieler hat einen extrem harten, ansatzlosen Wurf, das ist seine größte Stärke. „Stipe soll unser Shooter werden“, sagt Trainer Velimir Petkovic, „einer, dem man immer den Ball geben kann, er weiß dann schon etwas damit anzufangen.“ Im Moment ist der 25-Jährige aber noch damit beschäftigt, sich an die physischen und spieltaktischen Umstellungen in der Bundesliga zu gewöhnen. „Man merkt sofort den Unterschied“, sagt Mandalinic, „das ist Bundesliga, die beste Liga der Welt, in der ich immer spielen wollte.“

Mandalinics Einstieg bei den Füchsen lief auch deshalb problemlos ab, weil einige Landsleute im Kader der Berliner stehen, Drago Vukovic etwa oder Jakob Gojun, wie Mandalinic geboren und aufgewachsen in Split. „Das hilft mir sehr und hat bei meiner Entscheidung, nach Berlin zu wechseln, eine wichtige Rolle gespielt“, sagt Mandalinic. „Es ist immer gut, wenn man an einem neuen Ort schon ein paar Leute kennt.“ Auch wenn die ihn manchmal mit alten Basketball-Geschichten hochziehen.

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