19. Spieltag in der Fußball-Bundesliga: SC Freiburg überrascht gegen RB Leipzig
Der Sportclub schlägt Leipzig, Frankfurt düpiert Wolfsburg - und ein Leverkusener eliminiert die TSG 1899 Hoffenheim fast im Alleingang.
RB Leipzig hat auf dem erhofften Weg in die Champions League gepatzt. Die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl verlor am Samstag überraschend beim SC Freiburg mit 1:2 (0:0) und ließ wichtige Punkte liegen. Damit musste RB nach dem erfolgreichen Auftakt nach der Winterpause gegen Schalke einen Rückschlag hinnehmen und rutschten vorerst auf den dritten Tabellenplatz ab.
Vor 23 700 Zuschauern brachte Nationalstürmer Timo Werner die Gäste zwar in Führung (66. Minute). Doch Janik Haberer (72.) und Robin Koch (76.) drehten mit zwei Treffern nach Ecken die Partie für die Freiburger. Im Kampf gegen den Abstieg baute der Sport-Club seine Erfolgsserie aus und ist nun seit sieben Partien ungeschlagen.
Nach dem beeindruckenden Sieg gegen Schalke drängten die Leipziger die Freiburger zu Beginn in die eigene Hälfte. Die Gäste hatten mehr vom Spiel. Das bedeutete aber nicht, dass sie zu Toren kamen. Die Hausherren zogen sich zurück und ließen wenig zu.
In einem der gefährlichsten Angriffe der ersten Halbzeit passte Kevin Kampl auf Jean-Kevin Augustin, der dann mit SC-Keeper Alexander Schwolow unglücklich zusammenprallte. Brumas Treffer zählte wegen Abseits nicht, für den Freiburger Torwart hatte der Zusammenstoß aber Folgen. Schwolow ließ sich zunächst am Oberschenkel behandeln und versuchte weiterzuspielen, wurde aber kurz darauf ausgewechselt. Ersatzmann Rafal Gikiewicz (27.) kam zu seiner Bundesliga-Premiere.
Keita, Forsberg und Halstenberg fehlten
Ohnehin haben die Badener momentan massive Personalsorgen. Trainer Christian Streich hatte sich für eine stark defensiv orientierte Aufstellung entschieden. Neuzugang Lucas Höler war einer von nur drei offensiven Profis in der Startelf - und der ehemalige Stürmer des SV Sandhausen hatte die beste Chance: Eine Flanke von Christian Günter nahm der Angreifer direkt und zwang Leipzigs Torhüter Peter Gulacsi zu einer glänzenden Parade (33.). Der auffällige Günter sorgte kurz vor der Halbzeit gleich zweimal für Gefahr (42./45.).
Die Leipziger hatten prominente Ausfälle zu verkraften. Der abwanderungswillige Naby Keita fehlte gelb-gesperrt. Spielmacher Emil Forsberg und Nationalspieler Marcel Halstenberg sind nicht fit. Augustin ließ kurz vor dem Wechsel noch eine Chance ungenutzt, der Pole Gikiewicz war zur Stelle. Auch nach der Pause war der Freiburger Ersatztorwart sogleich gegen Werner gefordert (52.).
Insgesamt tat sich der Champions-League-Anwärter bei den Freiburgern weiter schwer, führte aber dank Werner: Der 21-Jährige ließ Marc-Oliver Kempf stehen und traf aus rund 18 Metern ins untere linke Eck. Die Gäste durften sich allerdings nur wenige Minuten freuen, dann nahm die Partie eine überraschende Wende: Erst netzte Haberer ein, dann sorgte Koch für enormen Jubel der Gastgeber, jeweils nach Eckbällen von Günter. Den Freiburgern halfen wieder einmal Standards, bei den Leipzigern setzte sich das Dilemma nach ruhenden Bällen fort.
Bayer Leverkusen gewinnt dank Leon Bailey
Bayer Leverkusen hat mit einem eindrucksvollen Sieg den zweiten Platz erobert. Das Team von Coach Heiko Herrlich feierte bei 1899 Hoffenheim einen 4:1 (1:0)-Sieg und zog an RB Leipzig vorbei. Im Rennen um die Europapokalplätze gelang auch Borussia Mönchengladbach beim 2:0 (1:0) gegen den FC Augsburg ein wichtiger Erfolg. Eintracht Frankfurt setzte seine starke Serie auf fremden Plätzen fort und bezwang den VfL Wolfsburg 3:1 (2:0). Im Abstiegskampfduell gegen den VfB Stuttgart drehte der FSV Mainz 05 die Partie und gewann 3:2 (1:1).
Leverkusen ließ sich die 1:3-Niederlage der Vorwoche gegen den FC Bayern München kein bisschen anmerken. Für den spielerischen Glanzpunkt sorgte Leon Bailey. Der Jamaikaner traf nach einem schönen Spielzug in der 43. Minute mit der Hacke. Julian Baumgartlinger legte kurz nach dem Seitenwechsel das 2:0 nach (51.), ehe Lucas Alario (70.) sein viertes Saisontor erzielte. Adam Szalais Anschluss kam zu spät (86.). Mit seinem zweiten Treffer ließ Alario die Werkself-Fans zum vierten Mal jubeln (90.+3.). Sechs Tage nach dem Last-Minute-K.o. im Derby beim 1. FC Köln zeigte Gladbach gegen den FCA eine gute Reaktion. Weltmeister Matthias Ginter köpfte die Borussia in der zehnten Minute in Front. Den Gastgebern gelang es bis zur 90. Minute nicht, die Begegnung trotz zahlreicher klarer Möglichkeiten zu entscheiden. Dann erzielte Thorgan Hazard das 2:0.
Frankfurt bleibt auswärts eine Macht. Die Hessen lagen nach Toren von Sébastien Haller (18.) und Timothy Chandler (22.) in Wolfsburg bereits früh 2:0 vorne. Das Team von Trainer Niko Kovac hat auf fremdem Platz in der laufenden Spielzeit erst einmal verloren - am 6. Spieltag in Leipzig. Maximilian Arnold (66.) brachte die Wölfe mit einem wuchtigen Freistoß nochmal heran, doch nur eine Minute später sah VfL-Angreifer Landry Dimata die Gelb-Rote Karte. Fünf Minuten vor Schluss sorgte Luka Jovic für die Entscheidung.
Mainz 05 siegt trotz Videobeweis
In Mainz hatten die Gastgeber zu Beginn die Chancen, doch der VfB ging in Führung. Holger Badstuber (19.) hieß nach einer unübersichtlichen Situation im Strafraum der offizielle Torschütze für die Schwaben. Einem ersten vermeintlichen Ausgleich durch Suat Serdar verwehrte Schiedsrichter Harm Osmers mit Hilfe des Videoassistenten wegen Handspiels noch die Anerkennung (43.), der Treffer zum 1:1 von Yoshinori Muto zählte dann aber. Mit seinem zweiten Tor schoss Muto die Rheinhessen nach vorne (54.). Gerrit Holtmann überwand Stuttgarts Torwart Ron-Robert Zieler, der keinen guten Tag erwischte, ein drittes Mal (64.). Für den Schlusspunkt sorgte der Stuttgarter Daniel Ginczek in der Nachspielzeit. Mainz hat genau wie der VfB und Wolfsburg nun 20 Punkte. dpa